Exakt 3.838.358 Fahrzeuglenker haben im Jahr 2008 einen Strafzettel wegen Schnellfahren bekommen.
Die Zahl der erwischten Temposünder bleibt damit im Vergleich zum Jahr davor nahezu konstant (plus 0,6 Prozent gegenüber 2007).
Mehr Telefonierer am Steuer erwischt
Ein deutliches Plus - trotz
höherer Strafen - gab es bei Anzeigen wegen Telefonieren am Steuer (18,1
Prozent) und beim Fahren ohne Gurt (10,9 Prozent). Gesunken ist die Zahl bei
mangelhafter Kindersicherung (39 Prozent weniger) und bei Alkolenkern (minus
5,2 Prozent), so das Ergebnis der Verkehrsüberwachungsbilanz 2008, die
Innenministerin Maria Fekter (V) am Freitag veröffentlichte.
Etwa 2,9 Millionen Lenker wurden durch Radarmessung, rund 700.000 mit Lasertechnik und 200.000 von Zivilstreifen oder durch Section-Control-Anlagen ertappt. Außerdem wurden von der Polizei im Vorjahr mehr als 46.000 Drängler gestoppt, was einem Anstieg um sechs Prozent gegenüber 2007 entspricht.
Rückgang bei Alkolenkern
Bei Alkoholkontrollen wurden 42.281
beeinträchtigte Lenker angezeigt (Rückgang um minus 5,2 Prozent zu 2007).
Insgesamt mussten 23.404 Personen sofort den Führerschein abgeben, zudem
sind 949 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen worden. Die Alkoholkontrollen
wurden gegenüber dem Vorjahr um rund 28 Prozent erhöht. Der Rückgang bei den
ertappten Alkolenkern sei ein Indiz dafür, dass die massiven Kontrollen
Wirkung zeigen, meinte Fekter.
Gurtenmuffel im Vormarsch
Eine Zunahme um mehr als zehn Prozent
hat es bei nichtangeschnallten Lenkern gegeben. 2008 wurden 156.698
Übertretungen gegen die Gurtpflicht festgestellt.
Interessant: Obwohl die Strafen für Telefonieren am Steuer im vergangenen Jahr von 25 auf 50 Euro erhöht wurden, sind um 18,1 Prozent mehr Lenker (rund 112.000) wegen Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung angezeigt oder mittels Organstrafverfügung an Ort und Stelle bestraft worden.
Deutlich abgenommen haben mit 9.031 Anzeigen die Beanstandungen in Sachen Kindersicherung (minus 39 Prozent). Innenministerin Fekter kündigte trotz Rückgang bei den tödlichen Unfällen, verschärfte Kontrollen auf den Straßen an. Vor allem die sichtbare Präsenz der Exekutive an unfallträchtigen Strecken solle verstärkt werden.
Das Verkehrsministerium evaluiert derzeit das Führerschein-Vormerksystem. Schon länger sei angedacht den Deliktekatalog zu erweitern, näheres wolle man erst im Februar bekanntgeben.