Mit ambitionierten Plänen will Niederösterreich den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und die Führungsrolle unten allen Bundesländern übernehmen.
Speziell bei der Windkraft ist Niederösterreich bereits Spitzenreiter, jedes zweite Windrad Österreichs steht in Niederösterreich. „Rund 770 Windräder mit fast 1.900 Megawatt Leistung stehen in Niederösterreich bereits, das entspricht 52 Prozent der gesamten österreichischen Windkraftleistung. Aktuell sind rund 200 weitere Windräder im Bau, im Verfahren oder in Planung“, so Pernkopf. Auch bestehende Windräder werden modernisiert, um maximale Leistung und Effizienz zu erbringen. „Modernisierte Windräder erbringen heute das Doppelte oder Dreifache der bisherigen Leistung, daher haben wir solche Repoweringverfahren massiv erleichtert“, meint LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. So werden 300 bis 400 Megawatt mehr Windstrom erzeugt, ohne neue Windräder zu errichten.
Neue Standorte. Aktuell erarbeitet ein Expertenteam an der Überarbeitung der bestehenden Wind-Zonierung, um Standorte für 250 zusätzliche Windräder auszuweisen. Das Ergebnis wird noch 2023 erwartet. Um Gemeinden zu unterstützen, informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, NÖ Gemeindebundpräsident Johannes Pressl (ÖVP) und Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur (eNu), rund 150 Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter über den aktuellen Stand sowie über Umsetzungsvarianten. Im einem ersten Schritt werden vor allem bestehende Zonen arrondiert und erweitert.
„Wir in den Gemeinden wollen die Energiewende und wir brauchen die Energiewende dringend. Das kann aber nur unter Mitbestimmung der Gemeinden und mit der Beteiligung der Bevölkerung funktionieren“, so NÖ Gemeindebundepräsident Pressl, der den Ausbau der erneuerbaren Energien in den Gemeinden weiter forcieren will.
Rekordjahr. 2023 soll das Rekordjahr für erneuerbare Energien in Niederösterreich werden. „Zusätzlich zu den Windrädern erwarten wir heuer 15.000 neue PV-Anlagen und 20 Biomasse-Anlagen. In den nächsten Jahren verdreifachen wir die erneuerbare Stromproduktion in Niederösterreich, von aktuell rund 5.000 GWh auf 15.000 GWh Strom. Also zusätzliche 10.000 GWh, das entspricht dem Strombedarf der ganzen Steiermark, der neu gebaut wird“, so Pernkopf. Die PV-Anlagen werden vor allem auf Dächern, Parkplätzen, Betrieben und Lagerhallen errichtet, um nicht fruchtbare Böden zu verbrauchen. Dies sichert eine neue Förderung für PV-Anlagen auf Parkplätzen.