Inzest-Fall

Fritzls Haus soll nach Prozess verkauft werden

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Das Haus, in dessen Keller der mutmaßliche Inzestvater 24 Jahre lang seine halbe Familie gefangen hielt, soll einen Interessenten finden.

Amstetten kommt nicht zur Ruhe. Angesichts des bevorstehenden Mord-, Sklaverei- und Inzestprozesses gegen Josef Fritzl (74) rechnet Bürgermeister Herbert Katzengruber ab 16. März mit einem erneuten Ansturm nationaler und internationaler Medien: „Doch diesmal sind wir dafür gerüstet“, gibt sich der Stadtchef, der meint, dass der einmalige Fall in der Kriminalgeschichte der Gemeinde keinen Imageschaden beschert habe, zuversichtlich: „Die Menschen sind dadurch näher zusammengerückt. Solche Fälle können überall auf der Welt passieren.“

15 Wohneinheiten
Katzengruber rechnet mit dem Verkauf des Horror-Hauses in der Ybbsstraße knapp nach dem Prozessende oder sobald das Urteil rechtskräftig geworden ist. Eine andere, bereits zum Verkauf freigegebene Liegenschaft Fritzls ist schon verplant, es fehlt nur noch die Zustimmung der Wasserrechtsbehörde damit 15 Wohneinheiten errichtet werden können.

Abgrund der Seele
Indes hat ja U-Häftling Fritzl ein aufsehenerregendes Angebot gemacht. Er will sich nach dem Verfahren von renommierten Psychiatern, Profilern und Psychologen eingehend untersuchen lassen, um ihnen „einen Einblick in die tiefsten Abgründe seiner Seele“ zu ermöglichen.

Gläubiger Buddhist
Möglicher Hintergrund dieser Idee, die makaber an die Befragung des Kannibalen Hannibal Lecter durch eine FBI-Psychologin im Schocker "Das Schweigen der Lämmer" erinnert: Fritzl soll sich hinter Gittern dem Buddhismus zugewandt haben – berichten zumindest britische Medien. Zum ersten Mal kam er auf einer seiner Thailand-Reisen mit dieser Religion in Kontakt. Als gläubiger Buddhist möchte Fritzl angeblich im nächsten Leben als besserer Mensch wiedergeboren werden. Das geht aber nur, wenn man anderen hilft. Aus diesem Grund will er nun ermöglichen, die Gründe für seine furchtbaren Taten zu erforschen, um mit den gewonnenen Erkenntnissen ähnlich schreckliche Fälle in Zukunft zu verhindern.

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