Beginn am 16. März

Ansturm auf den Fritzl-Monsterprozess

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Ab 16. März wird dem Inzest-Vater von Amstetten der Prozess gemacht. Josef Fritzl wird dabei von 30 Polizisten und Justizbeamten bewacht.

Knapp vor Frühlingsbeginn wird St. Pölten zu Österreichs heißestem Pflaster. Denn am 16. März beginnt am Landesgericht dort der Prozess gegen den mutmaßlichen Jahrhundertverbrecher Josef Fritzl (74), weltweit auch "Evil Fritzl" genannt, was ihn in die Nähe des Teufels rückt.

Einmaliger Täter
Laut Staatsanwältin Christiane Burkheiser hat Fritzl seine Tochter E. 24 Jahre in ein Kellerloch gesperrt und sie dort 3.000 Mal vergewaltigt. Das Opfer brachte im Verlies ohne medizinische Hilfe sieben Inzest-Kinder zur Welt. Eines starb nach der Geburt an Atemnot, weil der Angeklagte keinen Arzt geholt hatte. Juristen müssen jeden Tatbestand sachlich zuordnen. Also werden Fritzl im Strafverfahren jetzt Mord, Nötigung, Freiheitsberaubung, Blutschande, Vergewaltigung und - erstmals in Österreich - auch Sklaverei angelastet. Menschlich aber sind Wucht, Dauer und Grausamkeit seiner Verbrechen nicht zu begreifen - und auch international ohne Vergleich.

Nur 98 Plätze
Deshalb hat das „Horror-Haus von Amstetten“ rund um den Globus Schlagzeilen gemacht. Deshalb stürmen jetzt auch TV-Teams und Reporter aus aller Welt den Gerichtssaal in St. Pölten, um „Evil Fritzl“ einmal in die Wolfsaugen zu schauen und das Böse zu beschreiben. Gerichts-Vizepräsident Franz Cutka stellt das Interesse vor Probleme. Denn 250 Journalisten wollen sich akkreditieren, im größten Saal gibt es aber nur 98 Plätze für Kiebitze und Presse insgesamt

Polizeischutz
Nach Verlesung der Anklage wird Richterin Andrea Humer allerdings ohnehin die Öffentlichkeit ausschließen – und zum Urteil am 23. März wieder zulassen. Obwohl die Aussage von Opfer E. (auf Video) damit nicht publik wird, fürchtet die Justiz dennoch Volkes Zorn. Denn beim Prozess wird Josef Fritzl gleich von 30 Polizisten und Justizbeamten bewacht.

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