Wegen Corona-Maske

Anwalt lässt Mordprozess platzen

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Weil es bei den Plädoyers auch auf die Mimik ankomme, ließ ein Anwalt Prozess verschieben.

Wien/NÖ. Wochenlang lief wegen der Corona-Krise an Österreichs Gerichten kaum noch etwas, erst ganz langsam fährt die Rechtsprechung wieder hoch: Der erste spektakuläre Mordprozess war für kommenden Montag in Korneuburg anberaumt. Doch daraus wird nichts. Der Anwalt des Angeklagten bat um Verschiebung, er will keine Corona-Maske vor Gericht tragen.

Manfred Arbacher-Stöger verteidigt den Biker Alexander C. Der 53-jährige Alt-Rocker soll am 8. Dezember seine Ex-Lebensgefährtin Alexandra K. (48) erstochen haben. Motiv: Eifersucht. Die langjährige Freundin hatte sich in einen Deutschen verliebt, das Paar lebte aber weiter gemeinsam unter einem Dach in Neudorf im Weinviertel.

Arbacher-Stöger hätte wie alle Prozessbeteiligten mit Schutzmaske antreten sollen: „Es hätte meine Verteidigerrechte eingeschränkt, vor allem beim Eingangs- und beim Schlussplädoyer“, sagte er zu ÖSTERREICH. Die Mimik spiele vor Gericht eine wichtige Rolle.

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