Notlandung nach 20.000-Volt-Crash.
Dr. Vladimir P. aus Laibach ist eine Koryphäe: ein weltbekannter Augenchirurg mit höchsten Auszeichnungen und Mitglied internationaler Organisationen wie z. B. der European Society of Cataract & Refractive Surgeons (ESCRS), die derzeit einen Kongress in Wien abhält. Selbstredend, dass auch der 56-jährige Slowene aus Laibach als Teilnehmer und Vortragender geladen war. Der Promi-Doktor, dreifacher Familienvater, Golfer, Segler, Taucher und Pilot (ehemaliger Staatsmeister im Segelflug), reiste Mittwochabend mit dem eigenen Flugzeug an.
„Die Maschine ist eindeutig viel zu tief geflogen“
Bei der Landung in Bad Vöslau kurz vor 20 Uhr ging allerdings einiges schief – genauer gesagt übersah Vladimir P. mit seiner zweimotorigen, nur zwei Jahre alten Diamond DA 42 Twin Star eine Überlandleitung. Peter Tiefbrunner, Geschäftsführer des kleinen Airports südlich von Wien, schildert den Zwischenfall gegenüber ÖSTERREICH: „Der Pilot ist eindeutig zu tief geflogen und kappte die Stromleitung. Sofort gingen auf der Landepiste die Lichter aus. Weil das Notaggregat einige Minuten braucht, damit die Scheinwerfer wieder anspringen, musste der Pilot in der Dunkelheit wieder hochziehen.“
Pilot stieg nach dem Crash in ein Taxi nach Wien um
Beim Crash mit der 20.000-Volt-Leitung hatte der Pilot am Steuerknüppel von Flieger ‚OE-FPV‘ großes Glück, dass er nicht abstürzte und dass er vom Starkstrom nicht „gegrillt“ wurde. Allerdings fiel ein Propeller-Motor aus. Dadurch erreichte der Arzt das Flugfeld nicht mehr und musste 400 Meter nördlich auf einem Feld notlanden. Dabei wurde die Maschine schwer beschädigt.
Dr. Vladmir P. jedoch hatte am Mittwoch und auch am Donnerstag keine Zeit, sich um seine Twin Star zu kümmern. Beim Lokalaugenschein stand die Maschine noch immer am Acker. Augenzeugen berichten, dass es der Doktor sehr eilig hatte, zum Kongress zu kommen. Er stieg in ein Taxi und ließ sich nach Wien chauffieren.