Schock-Ergebnis der Obduktion

Gänserndorf: Säugling lebendig vergraben

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Eine Niederösterreicherin (18) verscharrte ihr Neugeborenes nach der Geburt in einem Feld.

Traurige Gewissheit herrscht nun im Fall des Neugeborenen, das am 6. Dezember 2018 in einer Ortschaft im Bezirk Gänserndorf verscharrt in einem Feld gefunden wurde. Wie Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg auf ÖSTERREICH-Nachfrage mitteilte, ergaben die Untersuchungen der Gerichtsmedizin, dass der Bub bei seiner Geburt lebensfähig gewesen war. „Der Säugling ist wegen der Unterlassung lebenserhaltender Maßnahmen verstorben“, so Köhl. Ermittelt wird nach wie vor wegen Mordes.

Termin beim Psychiater 
in der kommenden Woche

Die Mutter (18) war nur einen Tag nach dem Fund als Tatverdächtige ausgeforscht worden. Sie lebt unweit der Auffindungsstelle und gab gegenüber der Polizei an, die Schwangerschaft nicht bemerkt haben zu wollen. Nach der Geburt am 7. November habe sie das Kind für tot gehalten. Gewalt habe sie keine angewandt. Die 18-Jährige (vertreten von Anwalt Wolfgang Blaschitz) soll in der nächsten Woche von einem Gerichtsgutachter auf ihre psychische Verfassung untersucht werden. Möglich ist, dass sie zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig war.

Zwei Personen kommen als Vater infrage

Offen ist noch das Ergebnis eines von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenen Vaterschaftstests. Zwei Personen kommen infrage: der jetzige Freund (20) der jungen Frau und ein Wiener (16), mit dem die 18-Jährige während einer Beziehungspause zusammen gewesen sein soll. Laut Doris Demler von der Staatsanwaltschaft Korneuburg soll das Resultat „zur Klärung des Tatmotivs beitragen“.

Nicht ausgeschlossen wird, dass die Jugendliche versucht haben könnte, einen Seitensprung zu vertuschen – es gilt die Unschuldsvermutung. Das Neugeborene wurde nach Abschluss der Obduktion den Hinterbliebenen übergeben und kurz vor Weihnachten beigesetzt. Larissa Eckhardt

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