Bei einer Ausweiskontrolle im September 2007 rastete ein vorbestrafter Serbe aus. Er zog eine Pistole und schoss zweimal auf die Polizisten.
Richtig schick sieht Petar R. in seinem dunklen Anzug, dem hellrosa Hemd und mit den kurz geschnittenen Haaren aus. Noch vor neun Monaten bot der Serbe ein anderes Bild: lange Haare zu einem Zopf gebunden, eine Schirmkappe und eine schmuddelige Jacke.
Das und die Tatsache, dass der 32-Jährige eine ungewöhnlich schwere Umhängetasche trug, veranlasste zwei Polizeibeamte (die im Gepäck Einbruchswerkzeug vermuteten) am 14. September 2007, den Verdächtigen auf einer Straße in Gaweinstal (NÖ) zu kontrollieren. Doch statt des Ausweises zückte der Ex-Soldat eine Pistole und schoss zweimal auf die Beamten. Am Montag musste sich Petar R. wegen versuchten Mordes vor Gericht in Korneuburg verantworten.
Glück
Die Schüsse auf die Polizisten Harald Q. (46) und Karl
G. (45) wurden aus nächster Nähe abgefeuert. Auf die Frage von Richter
Manfred Hohenecker „Na, da frag ich mich, warum Sie noch leben?“, antwortet
Harald Q.: „Dass wir so nah waren, war unsere Lebensversicherung.“ Nach den
Schüssen kam es zu einem Gerangel: „Er hat immer wieder versucht, die Waffe
zu mir zu drehen und abzudrücken“, erzählt der Inspektor. Nur mit großem
Kraftaufwand konnten die Beamten dem Mann die Pistole entreißen.
Vorbestraft
Petar R. ist kein unbeschriebenes Blatt: Der
32-Jährige wurde in Serbien wegen eines bewaffneten Raubüberfalles schuldig
gesprochen, in Österreich saß er wegen Serieneinbrüchen ein.
Vor Gericht beteuerte der Ganove seine Unschuld: „Ich wollte die Polizisten nicht töten. Ich wollte sie nur erschrecken.“ Die Geschworenen glaubten ihm. Das Urteil: vier Jahre Haft wegen schwerer Körperverletzung.