Bernhard Haaser, Lucas Vater, will alles versuchen, um auch die Mutter vor Gericht zu bekommen und ortet grobe Ermittlungsfehler.
Die Anklage im Fall Luca ist rechtskräftig, nun werden Sachverständige, Gutachter und Geschworene koordiniert, damit der Prozess im Landesgericht Korneuburg Ende September über die Bühne gehen kann. Der kleine Luca war am 3. November 2007 an den Folgen schwerer sexuellen Misshandlungen im SMZ Ost gestorben, hauptverdächtig ist Fritz D. (23), der Freund von Lucas Mutter, Melanie G.
Unverständnis
Und genau um ihre Rolle geht es dem leiblichen
Vater des zu Tode gequälten Luca. Denn Bernhard Haaser, der den Akt selbst
kennt, versteht die Welt nicht mehr. „Warum wird nicht gegen die Mutter
ermittelt, warum nicht im Umfeld des Hauptverdächtigen? Wieso reicht es in
Österreich immer, einen Haupttäter zu haben und alles andere lässt man
einfach liegen?“, fragt sich Haaser, der Gerechtigkeit will. „Die
Ermittlungsfehler sind so offensichtlich, es ist wie im Fall Kampusch, aber
ich werde keine Ruhe geben, bis das nicht aufgeklärt ist.“
Melanie G. auf freiem Fuß
Melanie G., die angegeben hat, von
den schweren Misshandlungen und sexuellen Verletzungen nie auch nur
irgendetwas bemerkt zu haben, lebt auf freiem Fuß in Achenkirch (Tirol) bei
ihrer Mutter und ihrem zweiten Kind Raffael (4). Ob sie am Tod des kleinen
Luca mit Schuld hat, soll die Staatsanwaltschaft Innsbruck nun klären. Beim
Prozess im September wird sie lediglich als Zeugin sprechen.