Bürgermeister hadert

Frequency 2010 wakelt

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Trotz wirtschaftlichen Erfolges und toller Image-Werbung für St. Pölten: Bürgermeister Stadler prüft ein Da Capo fürs Frequency 2010.

Das Frequency-Wochenende bot drei Tage lang ein irres Spektakel. 120.000 Besucher und Musik rund um die Uhr brachten St. Pölten einen Image-Gewinn weit über die Landesgrenzen hinaus. Selbst Bürgermeister Matthias Stadler schnupperte beim Thomas D-Auftritt Festivalluft und schwärmte vom Woodstock-Feeling an der Traisen: „Da wurde für die Jugend etwas Besonderes auf die Beine gestellt.“

Gedämpfte Euphorie
Zwei Wochen später sind die Zelte abgebaut, der Mist ist weg – und die Euphorie bei Bürgermeister Matthias Stadler ist wieder gedämpft: „Mir ist wichtig zu analysieren, in welcher Dichte und Größe St. Pölten überhaupt Events an diesem Standort verträgt und was Anrainern zugemutet werden kann.“ Stadler übt Selbstkritik und fragt sich für ein Da Capo im nächsten Jahr, ob die Zeltplätze zu nahe an Wohnsiedlungen grenzten oder die Bevölkerung zu wenig informiert wurde.

25 Beschwerden
Das Frequency 2010 könnte also über 25 Beschwerde-E-Mails aufgeregter Anrainer stolpern. Hauptbeschwerdepunkte sind die Zeltstadt an der Traisen, der viele Müll und Lärm. Stadler will in den nächsten Wochen alle Für und Wider einer Neuauflage des Frequencys in St. Pölten überdenken. Bis dahin hängt das Festival in der Luft.

Bürgermeister Stadler: "Noch ist nichts fix."

ÖSTERREICH: Herr Bürgermeister, das Frequency war ein toller Erfolg, warum haben Sie jetzt Bedenken?
Matthias Stadler: Ich muss grundsätzlich überlegen, in welcher Dichte und Größe St. Pölten überhaupt so große Events verträgt.

ÖSTERREICH: Wurden in der Vorbereitung zum Festival Fehler gemacht?
Stadler: Vielleicht hätte man die Bevölkerung mehr informieren müssen, was bei 120.000 Besuchern auf die Stadt zukommt.

ÖSTERREICH: Gibt es eine echte Chance auf ein Frequency 2010?
Stadler: Noch ist nichts fixiert, wir müssen Pro und Kontra analysieren.

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Bei hochsommerlichen Temperaturen ist Donnerstagnachmittag, 20.8., in St. Pölten der Startschuss zum dreitägigen Frequency-Festival gefallen.

Die Stimmung ist ausgelassen und ein paar Besucher zeigen sich schon von ihrer besten Party-Seite.

Die obligatorische Bierdose, welche auf fast jedem Foto zu sehen ist...

...lässt bei manchen Festival-Fans alle Hemmungen fallen.

Die Traisen, welche sich auf dem Festivalgelände befindet, bietet eine willkommene Abkühlung.

Der Freitag soll ähnlich viel Sonne, hohe Temperaturen und jede Menge Alkohol mit sich bringen.

Die Polizei meldete keine größeren Zwischenfälle. Die Rettung war am Gelände vorwiegend wegen übermäßigen Alkoholkonsums und Kreislaufproblemen im Einsatz.

Acts wie Peter Fox, Kasabian (Donnerstag), Radiohead, Bloc Party (Freitag), The Prodigy, Thomas D. und Mando Diao (Samstag) sowie täglich rund 40.000 Fans werden erwartet.

Abkühlung wurde dankend entgegengenommen.

Die Rocker von Jet waren das erste Highlight am ersten Tag. Den bekanntesten Hit versuchte dieser Besucher als Anmachspruch zu verwenden.

Immer für gute Stimmung gut: Die Elektro-Popper von den Ting Tings.

Konzentriertes Testosteron: Jesse "The Devil" Hughes gibt als Frontman der Eagles of Death Metal die Rampensau.

Peter Fox schloss Tag eins als Headliner ab.

Die US-Punks von Rise Against um Tim McIlrath sorgten für einen vollen Moshpit.

Metalcore aus Dänemark: Volbeat sind die Aufsteiger des letzten Jahres.

"Wir sind genauso groß wie Oasis." Tom Meighan und seine Kollegen von der britischen Nu-Wave-Kombo Kasabian sind bekannt für ihren selbstbewussten Sprüche, und für ihre energiegeladenen Shows.

Auch am zweiten Tag wurde fleißig weitergefeiert.

Auch die große Hitze konnte die Fans nicht davon abhalten, party-technisch Vollgas zu geben.

Für die gute Stimmung sorgte unter anderem Victoria Hesketh mit den Little Boots...

...Farin Urlaub mit dem Farin Urlaub Racing Team...

...Kele Okereke mit Bloc Head...

...Thom Yorke von Radiohead...

...sowie Grace Jones.

Der letzte Festival-Tag zeigte sich wettertechnisch von einer anderen Seite.

Der Samstag begann deutlich kühler und unbeständiger als die Tage zuvor, bei Temperaturen von maximal 26 Grad.

Die Besucher allerdings stört das Wetter überhaupt nicht.

Der Großteil der Festival-Fans ist immer noch in bester Party-Laune.

Die besser ausgerüsteten Gäste haben natürlich auch an die Gummistiefel gedacht.

Aus polizeilicher Sicht ist das Festival bisher eher ruhig verlaufen.

Auch um einige "Alkoholleichen" mussten sich die Sanitäter kümmern. Zahlenmäßig sei deren Ausmaß aber weit geringer als erwartet, hieß es.

Die Fans erwarten am Samtag Acts wie The Prodigy, Mando Diao, Thomas D und Polarkreis 18.

Manche freuten sich sichtlich über das regnerische Wetter.

Der gigantische Campingplatz wurde zu einem großen Schlammfeld.

Dem Großteil der Besucher machte aber auch der viele Gatsch nicht sonderlich zu schaffen.

Bei der Abreise könnte es zu großen Staus kommen, da sich auch der Parkplatz in eine Schlammpiste verwandelt hat.

Für den musikalischen Abschluss des Festivals sorgte unter anderem Maja Ivarsson von "The Sounds"...

...Tom Smith von den Editors...

...Felix Räuber von Polarkreis 18...

...Thomas D...

...und Bjoern Hans-Erik Dixgard mit Mando Diao.