Nach Ortschef und Vize haben weitere vier Mandatare das Handtuch geworfen. Jetzt suchen Volkspartei und Land verzweifelt Nachfolger.
Der Druck der Straße habe zum kollektiven Rücktritt bewogen, lassen die Amts-Flüchtlinge verlauten. „Die hab’n den Hochwasserschutz total verpfuscht, die g’hörn aufg’hängt, alle!“, soll ihnen von Besitzern gefluteter Häuser entgegengeschleudert worden sein.
Wie ÖSTERREICH berichtete, haben daraufhin Bürgermeister Ferdinand Brandhofer und Vize Johannes Leitner per 1. Juli den Hut genommen und sind aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Einen Tag später folgten vier weitere Mandatare. Jetzt brennt der Hut in Emmersdorf, denn es ist führungslos.
Optionen
Es dürfen weder Bescheide, Verordnungen oder Forderungen
ausgestellt werden. Sie wären ungültig und anfechtbar. Und Rechnungen
bleiben liegen, alle Lieferanten des Marktes müssen nun Geduld zeigen – Geld
gibt es länger keines. Deshalb ist die Bezirkshauptmannschaft Melk als
Aufsichtsbehörde am Zug. Chefin Elfriede Mayrhofer ist seit drei Tagen
bemüht, zu kalmieren. Binnen einer Woche, bis zum 7. Juli, muss sie die
Bürgermeisterfrage allerdings geklärt haben.
Altersvorsitz
„Der Älteste im Gemeinderat muss jetzt den Vorsitz
übernehmen, die Bürgermeisterwahl ausschreiben. Auch der zurückgetretene
Vorstand gehört ersetzt. Konkret muss die VP dazu zwei neue Funktionäre
nominieren“, weiß ein Insider.
Alternative
Scheitert Mayrhofer, und davon ist auszugehen, wird
die Landesregierung informiert. Landeschef Erwin Pröll und sein Vize
Wolfgang Sobotka entsenden dann entweder einen Regierungskommissär oder sie
lassen überhaupt neu wählen. Das wäre im Oktober möglich – und bis dahin
stünde die Kommune trotzdem unter Kuratel des Landes.(wef)