Umwelt

Grüne in NÖ wollen Datenbank für Pestizide

Landtagsfraktion der Grünen stellt Anfrage an LR Stephan Pernkopf (ÖVP).

Die Klubobfrau der Grünen im niederösterreichischen Landtag, Helga Krismer, fordert eine transparente Erfassung des Pestizideinsatzes in Niederösterreich und stellt eine umfassende Anfrage an den zuständigen Landeshauptfrau-Stv. Stephan Pernkopf (ÖVP): „Es kann nicht sein, dass wir nicht wissen, wo und in welchem Ausmaß Pestizide in Hinblick auf Umwelt und Gesundheit eingesetzt werden. Das ist ein massives Versäumnis der Landesregierung!“, so Krismer.

 Krismer verlangt in ihrer Anfrage an Stephan Pernkopf unter anderem folgende Antworten:

  • Warum gibt es noch keinen Plan für eine Pestizid-Anwendungsdatenbank?
  • Warum werden Kontrollen nicht ausgeweitet und Verstöße strenger geahndet?
  • Wann wird die Bevölkerung aktiv über Pestizideinsätze informiert?

Rechnungshofbericht fordert Erfassung der Gifte 

Ein aktueller Rechnungshofbericht kritisiert die fehlende zentrale Erfassung und empfehle eine bundesweite Anwendungsdatenbank. Während andere Länder bereits Maßnahmen setzen, bliebe Niederösterreich untätig, so eine Aussendung der Grünen: "Dabei wird die digitale Aufzeichnung ab 2026 und eine umfassendere Berichtspflicht ab 2028 EU-weit verpflichtend. Zudem sind die Kontrollen mangelhaft: Nur 0,6 % der Betriebe werden überprüft, oft nur durch Schreibtischkontrollen. Dabei ist jeder vierte kontrollierte Betrieb auffällig. Besonders besorgniserregend: Neue Erkenntnisse zu Pestiziden mit Trifluoracetat -Rückständen (TFA) im Trinkwasser und die weiterhin unzureichende Kontrolle von Glyphosat-Anwendungen." 

TFA ist wasserlöslich und sehr stabil, weshalb es sich in Böden und Gewässern anreichern kann und dort nur schwer natürlich abgebaut wird. Dadurch kann es langfristig ins Trinkwasser gelangen. Die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht.

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