Ein Jubiläum der ganz besonderen Art feiert das Rote Kreuz Niederösterreich im Oktober 2025: Seit zehn Jahren gibt es die Möglichkeit, mit dem Freiwilligen Sozialjahr für einige Monate in den Rettungsdienst und die Sozialbereiche "hineinzuschnuppern“.
Insgesamt absolvierten bereits 2.569 junge Menschen in den Jahren 2015 bis 2024 dieses Freiwillige Sozialjahr allein im Roten Kreuz Niederösterreich. Mehr als 75 Prozent der Teilnehmer bleiben dann auch im Roten Kreuz tätig. "Diese jungen Frauen und Männer sind eine großartige Ergänzung unseres Teams“, betont Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich. "Und was natürlich ganz besonders freut: 1.975 dieser jungen Menschen sind nach ihrem Freiwilligen Sozialjahr in der Organisation geblieben, um ehrenamtlich oder hauptberuflich für Menschen in Not da zu sein.“ Während im Zivildienst im Schnitt ca. 2/3 nach Abschluss als Freiwillige in der Organisation verbleiben, sind es im Bereich des Freiwilligen Sozialjahres somit mehr als 75 Prozent. Die meisten davon – konkret 1.850 Teilnehmer – sogar als Freiwillige.
Noch mehr Teilnehmer am Freiwilligen Sozialjahr
Das Rote Kreuz Niederösterreich stellt damit innerhalb des Österreichischen Roten Kreuzes den größten Anteil an Teilnehmern am Freiwilligen Sozialjahr. Waren es im Jahr 2024 bundesweit 532 engagierte Teilnehmer, die sich in diesem Rahmen im Österreichischen Roten Kreuz betätigten, so engagieren sich davon 414 junge Menschen allein in Niederösterreich. "Auch für 2025 haben wir bereits die ersten Ergebnisse für Niederösterreich und hier konnten wir uns noch einmal um mehr als 40 Personen, auf 457 Teilnehmer steigern“, sagt der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich.
Die ersten zwölf Teilnehmer starteten ihr Freiwilliges Sozialjahr am 1. Oktober 2015 in Niederösterreich, weitere 14 folgten im Dezember. "Wir haben jetzt auch einmal in den Unterlagen nachgegraben – von diesen 26 Teilnehmern sind tatsächlich noch drei als freiwillige Rettungssanitäter im Roten Kreuz tätig – in Mödling, Horn und Waidhofen/Thaya“, freut sich Ebner. "Das ist natürlich schon etwas ganz Besonders und zeigt die tiefe Verbundenheit zu unserer Rotkreuz-Bewegung.“ Als Hauptgründe werden von den Teilnehmern vor allem Berufsorientierung, Überbrückungsjahr nutzen, Engagement für die Gesellschaft, Stärkung sozialer Kompetenzen wie auch Persönlichkeitsentwicklung genannt.
Engagement, das zählt
Neben dem Zivildienst hat sich das Freiwillige Sozialjahr im Roten Kreuz Niederösterreich perfekt positioniert. "Wer 18 Jahre alt ist, sich für den sozialen Bereich interessiert und sich engagieren möchte, der ist beim Freiwilligen Sozialjahr genau richtig“, sagt Ebner. Wichtig ist, dass die Interessenten psychisch und physisch belastbar sind und zwischen neun und zwölf Monaten Zeit haben. Die Starttermine für das Freiwillige Sozialjahr sind sechs Mal im Jahr – im Jänner, April, Juli, August, Oktober und November – dann können die jungen Rotkreuz-Mitglieder ihr Rotkreuz-Engagement starten und das an einer von 51 Bezirksstellen in ganz Niederösterreich.
34 Stunden pro Woche
Die Wocheneinsatzzeit beträgt 34 Stunden pro Woche, dabei steht die Ausbildung im Vordergrund. Eine Anmeldung ist vorher jedenfalls erforderlich. "Wir suchen vor allem Menschen, die einmal für einige Zeit in einen Beruf im Sozialbereich oder im Rettungsdienst hinein schnuppern wollen oder die sich einfach für Menschen engagieren möchten“, betont Präsident Ebner. "Beim Freiwilligen Sozialjahr bietet sich die Gelegenheit, unsere Organisation intensiv zu erleben, mitzuarbeiten und für den weiteren Lebensweg viele Erfahrungen zu sammeln. Dazu gibt es auch noch ein Taschengeld in Höhe von 500,91 Euro netto pro Monat. Weiters sind die jungen Teilnehmer auch versichert, können die Familienbeihilfe weiterhin beziehen und haben während des Freiwilligen Sozialjahres Anspruch auf das österreichweite Klimaticket.“
Vielfältige Tätigkeiten
Die Palette der Tätigkeiten ist umfangreich – wenn auch letztendlich mit 93 Prozent der größte Teil der jungen Interessenten im Rettungs- und Krankentransport die richtige Aufgabe finden. Möglich ist aber auch die Mitarbeit in den Gesundheits- und Sozialen Diensten, hier zum Beispiel in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in der Arbeit mit älteren Menschen, bei der Unterstützung von Menschen in sozialen Notlagen oder in der Migration oder Flüchtlingsbetreuung.