Schweinemastbetriebe im Raum Wiener Neustadt bedrohen die Wasserversorgung
Im Raum Lichtenwörth, Zillingdorf, Neufeld und Ebenfurth gehen wegen eines „Schweinekrimis“ die Bürgermeister auf die Barrikaden.
Trinkwasser gefährdet
Grund der Aufregung: Man fürchtet um
das Trinkwasser für 200.000 Menschen. Gefährdet ist das kostbare Nass durch
industriell geführte Schweine-Betriebe. In Lichtenwörth soll jetzt so ein
Betrieb noch weiter ausgebaut werden – mit Stallungen für knapp 2.000 Tiere.
Neufelds Bürgermeister Michael Lampel: „Allein durch die vorhandenen
Betriebe kommt es schon jetzt zu immenser Gülleaufbringung und zu stetig
steigender Belastung des Bodens mit Antibiotika und Pestiziden.“ Der
Grundwasserspiegel im betroffenen Gebiet liegt lediglich 1,5 Meter unter dem
Bodenniveau.
Tote Ferkel am Mist
Und dass die Betriebe extrem sorglos mit der
Umwelt umgehen, beweisen neue, erschütternde Bilder. Ferkel-Kadaver werden
achtlos, gemeinsam mit dem Stallmist, einfach auf den Feldern entsorgt.
Lampel: „Solche Zustände sind unhaltbar. In Zeiten von BSE, Schweine- und
Vogelgrippe fragt man sich, ob das noch eine umweltgerechte Landwirtschaft
in einem zivilisierten Land ist.“
Protest
Bereits im Dezember 2009 hat sich der Neufelder
Gemeinderat einstimmig gegen weitere Ansiedlungen von Schweinemastbetrieben
ausgesprochen, doch die zuständigen Behörden haben bis jetzt nicht reagiert.