Schlusspfiff

Keine Hilfe für Admira

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Der Traditionsklub Admira Wacker ist pleite. Das Land Niederösterreich will dem Verein nicht finanziell unter die Arme greifen.

Schicksalsstunde für Admira Wacker. Das Konkursverfahren wurde vertagt, ein Schuldenstand von 1,4 Millionen Euro entscheidet über Sein und Nichtsein des Traditionsklubs. Fällt Admira aus der Liga, wird Niederösterreich ohne Klub in der Ersten Liga dastehen. In der Südstadt heißt es aber vorerst noch einmal aufatmen. Der beim Bezirksgericht Wr. Neustadt eingebrachte Konkursantrag wird neu begutachtet. Die Verhandlung wurde verschoben (der neu Termin steht noch nicht fest). Was aber, wenn es wirklich heißt: Bundesliga bye, bye!?

Der niederösterreichische Fußball vor den Toren Wiens wäre auf länger Zeit gesehen Geschichte. Die Spieler der Kampfmannschaft würden zum Billigtarif auf den Markt geworfen werden (sollte sich nicht sofort ein Nachfolger Klub finden). General-Manager Hubert Baumgartner dementiert zwar noch, aber von einem Konkurs wären sicher auch die Nachwuchsmannschaften betroffen. Droht auch ihnen das Aus, stünden weit über 200 Jungkicker auf der Straße.

Abweisende Politiker
Das Land NÖ kümmert sich derzeit nicht um die Causa, besonders innig hat man sich in St. Pölten um das Schicksal der Admira ohnehin nie gekümmert (Baumgartner: „Es gibt keinen Kontakt“). Man wird den Eindruck nicht los, dass einigen Herren der rot-schwarze Fall gar nicht so ungelegen kommen dürfte. Schafft der SKN den Aufstieg in die Red Zack Liga, steigen die Chancen, dass ein Großklub im Zentralraum St. Pölten entsteht. Damit wäre auch der Weg frei für ein neues Stadion (bislang immer von Bürgermeister Stadler blockiert, der nur dann einem Bau zustimmen will, wenn sich der SKN St. Pölten im Oberhaus etablieren kann).

Und auch auf Nachfrage hört man aus dem Land im Prinzip nur betretenes Schweigen - keine Hilfsaktion à la Steiermark und Sturm oder GAK. Mag. Florian Aigner aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Petra Bohuslav meint: "Haben den Konkurs aus den Medien erfahren. Wie haben keinen Einblick in die vereinsinternen Finanzen. Wir werden uns auch nicht einmischen, dass wäre eine Wettbewerbsverzerrung. Der Verein ist nicht an uns herangetreten. Was wir wissen, ist aus Zeitungsberichten. Wir können nicht sagen, ob wir ihnen helfen werden, da wir nicht wissen um welche Summen es geht. Wir sind zum Zuschauen verdammt." Auch Landeshauptmann Erwin Pröll will nichts von der Admira wissen und schwenkt ab. „Also, diese 1,4 Millionen, die Admira brauchen würde, sind in keinem unserer Budgets drinnen. Und so lange die Verfahren laufen, misch ich mich nicht ein“, so Pröll trocken.

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