Nach oe24-Bericht

Ludwig zieht Notbremse: Öffi-Jahreskarte für Blinde bleibt gratis

Sehbehinderte, blinde und gehörlose Menschen werden in Wien auch weiterhin eine kostenlose Jahreskarte für die Öffis erhalten. 

Noch vor kurzem herrschte bei Blinden und Sehbehinderten in Wien tiefe Verunsicherung. Der Fonds Soziales Wien hatte angekündigt, die Förderung der Öffi-Jahreskarten zu streichen. Ab 2026 hätten die Betroffenen erstmals 300 Euro bezahlen müssen. Leser wie Roland Schweiger warnten vor einem unsozialen Einschnitt und fühlten sich von der Stadt im Stich gelassen. Die Empörung nach einem Bericht von oe24 war groß, lauter Protest - etwa vom Blindenverband - machte die Runde.

Wien streicht Blinden die kostenlose Öffi-Jahreskarte

Nun zieht die Stadt die Notbremse. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) greift ein. "Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für soziale Teilhabe. Wir halten an der Gratis-Jahreskarte für stark sehbehinderte, blinde und gehörlose Menschen fest", betonte Ludwig nun: "Wien ist und bleibt die Hauptstadt des sozialen Zusammenhalts - und das zeigen wir auch mit dieser Entscheidung." Aktuell werden laut Bürgermeister rund 2.700 Personen über den Fonds Soziales Wien (FSW) hier gefördert.  Für viele Betroffene ist das eine enorme Erleichterung, weil sie nicht mehr mit zusätzlichen Kosten rechnen müssen.

Neue Spezial-Jahreskarte  

Gleichzeitig präsentiert Ludwig eine Neuerung, die über den ursprünglichen Streitpunkt hinausgeht. Ab dem 3. November 2025 gibt es die neue Jahreskarte Spezial für alle Menschen mit einer Behinderung ab 70 Prozent, die einen Behindertenpass besitzen. Diese Karte gilt ab dem 1. Jänner 2026 und soll erstmals auch jenen Menschen eine leistbare Öffi-Nutzung ermöglichen, die bisher keine Vergünstigung hatten.

Damit schließt die Stadt eine Lücke. Während Blinde, stark Sehbehinderte und Gehörlose weiterhin kostenlos fahren, öffnet sich das Angebot für eine größere Gruppe. Für die Betroffenen bleibt der Ausgang ein wichtiges Signal. Die öffentliche Kritik hat Wirkung gezeigt, der Druck von Verbänden und Einzelpersonen hat den Ausschlag gegeben.

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