Bürgermeisterwechsel

Plötzlicher Osztovics-Rücktritt: Wann kommt Neunkirchen endlich zur Ruhe?

Völlig überraschend heut Neunkirchens ÖVP-Bürgermeisterin Klaudia Osztovics heute morgen ihren Rücktritt - nach nur etwa einem Jahr im Amt - erklärt, sie führt dafür gesundheitliche Gründe ins Treffen. Übergangsweise übernimmt der von Landes-FPÖ geschasste Vizebürgermeister Marcus Berlosnig.

Die Bezirksstadt Neunkirchen steht vor einem Bürgermeisterwechsel. Die seit rund einem Jahr amtierende Stadtchefin Klaudia Osztovics (ÖVP) erklärte in einer Mitteilung am Montag Vormittag, dass sie aus gesundheitlichen Gründen zurücktrete. Vorübergehend übernimmt der aus der FPÖ ausgeschlossene Vizebürgermeister Marcus Berlosnig die Amtsgeschäfte. 

Interimistische Leitung durch Marcus Berlosnig

Plötzlicher Osztovics-Rücktritt: Wann kommt Neunkirchen endlich zur Ruhe?
© Neunkirchen

"Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da ich meine Arbeit als Bürgermeisterin mit großem Engagement und Herzblut ausgeübt habe", teilte Osztovics mit. Für Berlosnig kam der Rücktritt "sehr überraschend", hielt er in einem Facebook-Video fest. Innerhalb von 14 Tagen muss jetzt der Gemeinderat zusammenzutreten, um über eine Nachfolge zu entscheiden. Die Bürgermeisterwahl könnte nach Angaben des Rathauses im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 1. Dezember stattfinden. 

Die Vorgeschichte

Die ÖVP hat bei der Gemeinderatswahl heuer am 26. Jänner 13 der 37 Mandate erreicht, die SPÖ zwölf und die FPÖ neun. Die Grünen erreichten drei Sitze. Im Oktober waren umstrittene Einsparungen zur Budgetkonsolidierung beschlossen worden. Die FPÖ-Landespartei hatte vor der Gemeinderatssitzung angekündigt, alle Mandatare, die für die Maßnahmen stimmen, aus der Partei auszuschließen. Schließlich stimmten nach ÖVP-Angaben neben 13 schwarzen Mandataren auch sieben von neun Gemeinderäten auf Sitzen der Freiheitlichen zu. 

Berlosnigs erste Stellungnahme

In einer "provisorischen Stellungnahme" erklärte Vizebürgermeister Marcus Berlosnig: "Völlig überraschend hat die Bürgermeisterin von Neunkirchen, Klaudia Osztovics, heute früh bekanntgegeben, dass sie mit sofortiger Wirkung ihr Amt niederlegt. Die Entscheidung kam unerwartet und hat mich, ebenso wie vermutlich den gesamten Gemeinderat, überrascht."

Berlosnig weiter: "Aufgrund der gesetzlichen Regelung hat die scheidende Bürgermeisterin nun eine Bedenkzeit von sieben Tagen, innerhalb derer sie entscheiden kann, ob sie ihr Gemeinderatsmandat behält oder niederlegt. Sollte das Mandat zurückgelegt werden, wird in der VP-Fraktion eine Nachbesetzung erforderlich. Der Koalitionspartner ist in diesem Sinne jetzt einmal am Zug, eine geeignete Nachfolge in ihren Gremien zu nominieren." Kolportiert wird mittlerweile Wolfgang Kessler als Nachfolger. Kessler ist Neunkirchner Wirtschaftsbund-Obmann und führt eine Werbeagentur. Er hat derzeit kein Mandat im Gemeinderat. "In der aktuellen Situation braucht es mutige Entscheidungen und frische Ideen - dafür ist er der Richtige", betonte ÖVP-Stadtparteiobmann Anton Zwazl. Von der Opposition kam hingegen Kritik. SPÖ und Grüne brachten laut "NÖN" auch eine Neuwahl ins Spiel. Auszuschreiben wäre ein Urnengang, wenn nicht wenigstens zwei Drittel der Gemeinderatsmandate besetzt sind. 

Berlosnig schließt pathetisch: "Ich verstehe, dass diese völlig unerwartete Situation, teilweise Befürchtungen oder Unsicherheiten hervorrufen kann. Aber ich versichere Euch allen, zusammen schaffen wir auch diese Herausforderung und so wird die Stadtgemeinde ihre Aufgaben gegenüber den Neunkirchnern weiterhin uneingeschränkt erfüllen. Persönlich werde ich mich mit vollem Fleiß dafür einsetzen, dass Neunkirchen weiterhin unabhängig, selbstbestimmt und frei bleibt, so wahr mir Gott helfe!"

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten