Fast täglich gibt es derzeit in Österreich Mordalarm – am Mittwoch gleich zwei Mal.
NÖ. Fall Nummer 1 spielte sich auf einem Anwesen in Vösendorf südlich von Wien ab: Dort, direkt gegenüber der örtlichen Feuerwehr, machte der Cousin des Landwirts und Schweinezüchters Franz U. in der Früh eine schreckliche Entdeckung. Im Bereich der Wohnung des Bauernhofs direkt an der Ortsstraße stieß der Verwandte auf die Leiche seines Cousins, bei dem er im Betrieb auch regelmäßig aushilft. Gleich der erste Blick dürfte ihn davon überzeugt haben, dass hier ein Gewaltverbrechen vorliegt. Umgehend alarmierte der Mann um 8 Uhr früh die Polizei.
Opfer hat drei geschockte Söhne aus erster Ehe
Schmankerl. Die Mordgruppe des LKA rückte kurz darauf an und nahm mit der Spurensicherung ihre Ermittlungen auf. Wie durchsickerte, soll die Tatwaffe ein Feuerlöscher gewesen sein, mit dem Franz U., ein über die Region hinaus bekannter Biobauer, erschlagen worden sein soll. Eine weitere Theorie geht aber um, dass der Feuerlöscher möglicherweise doch nicht die Tatwaffe war, sondern der Inhalt versprüht wurde, um Spuren zu verwischen.
Ob es ein Raubmord oder eine Beziehungstat an dem Vater dreier erwachsener Söhne war, ist noch völlig offen. Bekannt ist nur, dass der Schmankerlproduzent seinen Hofladen nur noch alle drei Wochen am Donnerstag und Freitag geöffnet hatte. Seine Ware, vor allem Würste und Stelzen von Schweinen aus Strohhaltung im Hof, die einmal im Monat geschlachtet wurden, wurde als Insidertipp in ganz Wien und Umgebung gehandelt.
Jüngere Ehefrau derzeit angeblich in Rumänien
Heimat. Über die familiäre Situation wird im Ort erzählt, dass er nach dem Scheitern seiner ersten Ehe, aus der seine drei Söhne stammen, eine jüngere Rumänin geheiratet habe. Die Frau soll sich derzeit nicht in Österreich, sondern in ihrer Heimat aufhalten – die Kripo wird auch zu ihr Kontakt aufnehmen, um sie über die schockierende Tat zu informieren und eventuelle Hintergründe zu durchleuchten. Bekannte beschreiben das Opfer als extrem hilfsbereit. Wurde ihm diese Eigenschaft schließlich zum Verhängnis?
Zweiter Mord: Spur führt in Alko- und Drogenszene
Der Sterbende lag auf den Treppen, die Wiederbelebungsversuche auf der Straße waren vergebens.
Wien. Das zweite (Mord-)Verbrechen geschah bereits in den Nachtstunden in einem heruntergekommenen Mietshaus in der Brigittenau in Wien: Dort fanden Nachbarn kurz nach Mitternacht im Stiegenhaus einen bisher unbekannten Mann, der Stichverletzungen im Oberkörperbereich aufwies und nur noch röchelte. Und nicht mehr verraten konnte, was ihm widerfahren war.
Streit und Lärm. Die alarmierte Rettung brachte den Mann auf die Straße, um ihn dort zu reanimieren. Der circa 30- bis 40-Jährige konnte allerdings nicht mehr wiederbelebt werden. Zu Redaktionsschluss deutete nichts darauf hin, dass der von den Behörden noch nicht identifizierte Tote in dem Haus gewohnt hatte. Eine versiegelte Wohnung im 3. Stock könnte zu einer anderen Amtshandlung gehören. Doch fanden im Haus immer wieder Alk- und Drogenpartys statt, Streit und Lärm waren auch des Nachts nicht ungewöhnlich. Die Ermittlungen laufen.
(kor)