Burschen flohen aus Heim

Skandal-Asylheim: Flüchtlinge untergetaucht

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Aus Angst seien einige Flüchtlinge bereits vor der Verlegung in ein anderes Heim geflüchtet. 

NÖ. Mit Stacheldraht und durch Wachhunde gesichert – das war die „Skandal-Flüchtlingsunterkunft“ in Drasenhofen. Am Freitag wurde sie, wie berichtet, geschlossen. Neun minderjährige Burschen wurden in das von der Caritas betriebene Haus St. Gabriel in Maria ­Enzersdorf verlegt.

Verschwunden. „Acht Jugendliche sind jedoch vor der Verlegung einfach untergetaucht“, sagte NÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) zu ÖSTERREICH. Ein junger Mann sei bis Sonntagmittag aufgetaucht, sieben weitere seien noch immer abgängig. „Es handelt sich dabei um Problemfälle, sie könnten eine extreme Gefährdung auslösen“, behauptet Waldhäusl.

Auch die Caritas bestätigt, dass unklar sei, wo sich die Flüchtlinge aufhalten. Hier geht man allerdings von fünf fehlenden Burschen aus. Die Jugendlichen, die alle um die 17 Jahre alt sind und aus Afghanistan, Ghana, Syrien und dem Irak stammen, wären derart verängstigt gewesen, dass sie beschlossen zu verschwinden. „Wir stehen in Kontakt, sie kommen sicher bald zurück“, so die Caritas.

Vernünftig? Indes zeigt sich Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) verärgert über die Debatte. Im ÖSTERREICH-Interview spricht er von einer „allergischen Reaktion“ der Linken und sagt. „Ich halte es nicht für unvernünftig, wenn um diese Liegenschaft herum ein Zaun ist.“

Polit-Wirbel um FPÖ-Landesrat Waldhäusl

Die Asylkoordination will Gottfried Waldhäusl wegen Freiheitsentzug, Amtsmissbrauch und Verleumdung anzeigen. Einer der ­Jugendlichen hatte zuvor laut Caritas ausgesagt, festgehalten worden zu sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Zudem wird am Dienstag vor dem Landhaus St. Pölten gegen den blauen Politiker demonstriert, eine Online-Petition hat bereits Tausende Unterstützer.

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