Wirtschaft

Skandalträchtiger Maskenhersteller Hygiene Austria geschlossen

Der skandalumwitterte Mund-Nasen- und FFP2-Schutzmasken-Produzent Hygiene Austria aus Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) ist endgültig geschlossen worden. 

Die geplante Sanierung des Unternehmens Hygiene Austria war zuvor gescheitert. Die Gläubiger erhalten nunmehr nur eine einstellige Quote. Heute fand im Landesgericht Wiener Neustadt die Schlussrechnungstagsatzung statt. Die Gläubigerschaft bekommt eine Quote von sechs Prozent, teilte der Gläubigerschutzverband Creditreform in einer Aussendung mit. Vom Insolvenzgericht wurden Forderungen im Ausmaß von etwa 1,26 Millionen Euro berücksichtigt, welche von 40 Gläubigern zur Anmeldung gebracht wurden. 

Der Mund-Nasen- und FFP2-Schutzmasken-Produzent hatte im Februar 2024 einen Insolvenzantrag gestellt und ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Ziel war es damals, die Firma nach einer Sanierung in reduziertem Umfang fortzuführen und den Gläubigern die Mindestquote von 20 Prozent binnen zwei Jahren zu zahlen.

Produkte "made in Austria“

Das Unternehmen wurde zum Start der Covid-19-Pandemie im März 2020 als Joint Venture von Lenzing und Palmers gegründet. Nach außen präsentierte sich die Hygiene Austria als Unternehmen mit Produkten "made in Austria“, empfing Betriebsbesuche von hochkarätig besetzten Politikerdelegationen und erhielt umfangreiche Staatsaufträge. Später wurde bekannt, dass Masken aus China verkauft wurden. Gegen Ende der Pandemie wurde medial zudem über einen Finanzskandal samt Steuerhinterziehung berichtet. Palmers und Hygiene Austria wiesen das stets zurück. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren wurde 2023 eingestellt. 

Massive Umsatzeinbrüche als Insolvenzursache

Als Insolvenzursache gab Hygiene Austria als Schuldnerin im Vorjahr „massive Umsatzeinbrüche aufgrund des Auslaufens der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen, erheblichen Rückgang bei der Abnahme von Gesichtsmasken sowie diverse anhängige Gerichtsprozesse“ an –

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