Schüsse in Krems

So trauern Freunde um Florian

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Wie ein Lauffeuer sprachen sich die Todesschüsse auch im Internet herum.

Es war erst wenige Stunden bekannt, dass zwei Polizisten Florian P. erschossen, als auf sms.at, dem Netzwerk von Kremser Jugendlichen, schon Foren zu dem Vorfall gegründet wurden. Die meisten Poster finden sich in der Gruppe „R.I.P (rest in peace, auf Deutsch: Ruhe in Frieden) Florian P.“ Im Gegensatz zur zweiten Gruppe „Scheiß Kremser Polizei“ finden sich hier keine Schuldzuweisungen, es herrscht offene Trauer. Vor allem Bina, Florians Freundin, drückt ihre Gefühle ganz offen aus: „shaatz! ich kann ohne dich nimmer leben. du bist und bleibst das beste in meinem leben.“ Marina schreibt: „flo, du fehlst uns. warum gerade du?“ Andy meint: „es fällt uns allen so schwer. du wirst in unserem herzen weiterleben.“ Saskia: „du warst wie ein kleiner bruder für mich. wir waren eine riesen große familie. hab dich lieb mein hübscher.“

Interview mit Schulkollegen Marcel (14).

ÖSTERREICH: Marcel, ist dir Florian in der Schule aufgefallen, warst du mit ihm befreundet?
Marcel: Ich kenn ihn nur vom Gang, außerdem wohnen wir im gleichen Viertel. Florian war bei allen bekannt, immer goschert und frech zu den Lehrern.

ÖSTERREICH: Gibt es noch weitere Komplizen?
Marcel: Möglich, der Florian war bei einer richtigen Gang, die durch Krems gezogen ist.

ÖSTERREICH: Hat Florian in der Schule mit seinen Aktionen geprahlt?
Marcel: Er hat sich zwar immer aufgeführt wie ein echter Macho, aber über seine Streifzüge durch Krems hab ich nie gehört. Ich gehörte auch nie zum innersten Kreis.

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In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde ein 14-Jähriger in Krems bei einem Einbruch von der Polizei erschossen.

In diesen Metro-Markt stieg der Bursche mit einem 16-Jährigen Mittäter ein.

Alarm wurde ausgelöst. Die Polizei erschien, sah sich zwei Maskierten gegenüber und machte von ihren Dienstwaffen gebrauch.

Die Polizei riegelte den Merkur-Markt ab.

Die Spurensicherung bei der Arbeit.

Durch diese Hintertür drangen die Einbrecher in den Supermarkt ein.

So sieht das Werkzeug der Spurensicherung aus.

Das Einschussloch.

Viele Kinder und Jugendliche trauern

Die Ermittlungen dauern noch an

Freunde und Bekannte hinterliessen zahlreiche Abschiedsworte

Trauer in Krems

Viele sind der Meinung das die Polizei mit übertriebener Härte reagierte

Der erschossene war erst 14 Jahre alt, sein 16 jähriger Kumpel liegt mit zerschossenen Beinen im Krankenhaus

Ein Mädchen zündet eine Kerze an

Am Donnerstag den 6. August findet ein Lichtermeer vor der Merkurfiliale in Krems statt

Zahlreiche Menschen nahmen teil an der Trauerkundgebung