Am 24. Mai zieht die Regenbogenparade erneut durch die St. Pöltner Innenstadt. Support, Solidarität und Zivilcourage lautet das Motto in diesem Jahr.
Die Regenbogenparade zieht wieder durch die Landeshauptstadt. Veranstaltet wird sie vom Verein St. Pride. Laut den Veranstaltern soll das Motto auf die alarmierende politische Situation, den Rückschritt der Rechte für LGBTIQA+ Personen und aktuelle Hassverbrechen aufmerksam machen. "Ich denke man kann zurecht sagen, dass die St. Pölten Pride mittlerweile zu den Fixpunkten im jährlichen Veranstaltungsprogramm der Stadt St. Pölten zählt“, erklärt Tris Endl, stellvertretende Obmensch des Vereins. Die Abschlusskundgebung findet wie im Vorjahr am Domplatz statt.
Politische Botschaft im Fokus
Das Motto "Support, Solidarität und Zivilcourage" wurde sehr bewusst gewählt. "Auf den ersten Blick mag es vielleicht nicht so eine reißerische Phrase sein, sondern etwas vage klingen, jedoch wollen wir mit dem Motto verdeutlichen, dass es heute in politischen Zeiten der Spaltung und des Rückschrittes umso wichtiger denn je ist, einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bilden – innerhalb der queeren Community als auch außerhalb und gesamtgesellschaftlich. Mehr denn je sind wir gefragt, Zivilcourage zu zeigen, uns gegenseitig zu supporten und solidarisch füreinander einzustehen“, erläutert Endl. Auch die internationale Lage spielt eine Rolle. Als Beispiel nennt Tris Endl das Pride-Verbot in Ungarn.
Vertreter:innen des Vereins St. Pride und das Team des Büros für Diversität zeigen Flagge.
Zeichen gegen Rückschritt
Dass die Regebogenparade in St. Pölten die letzten Jahre eine stetige Zunahme der Teilnehmenden verzeichnen konnte, erfreut den Verein St. Pride besonders. "Gleichzeitig macht es mich persönlich traurig, dass die gesellschaftliche Realität für LGBTIQA+ Personen in Österreich und weltweit weiterhin von Rückschritt und Gewalt geprägt ist", sagt Oskar Beneder, Obmensch des Verein. Die Zahl gezielter Hassverbrechen steige, queere Menschen würden auch bei uns täglich bedroht, diskriminiert oder angegriffen. Deshalb werden man auch heuer wieder laut sein.
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Die Abschlusskundgebung bietet Live-Music, DJ-Sets, Drag-Performances sowie Infostände verschiedener Vereine und Organisationen. Das After-Pride Clubbing findet im Club 3 des Cinema Paradiso statt. Bereits heute startet die Pride-Week mit zahlreichen Veranstaltungen. Auf dem Programm stehen ein Karaokeabend, eine Buchlesung, ein ökumenischer Gottesdienst namens "Pride Prayer", ein Drag-Workshop und mehr.