Salmonelleninfektion

Untersuchungen nach Kindstod im SMZ-Ost

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Familie untersucht. Staatsanwaltschaft prüft wegen Vernachlässigung.

Nach dem durch eine seltene Salmonelleninfektion ausgelösten Tod eines Kleinkindes aus Stockerau (Bezirk Korneuburg) sind die Untersuchungen im Gang. Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner bestätigte die Vermutung, dass der 13 Monate alte Bub von einem Waran der Familie angesteckt wurde. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt laut Sprecher Friedrich Köhl, ob eine Vernachlässigung der (elterlichen) Sorgfaltspflicht vorliegt.

Echsen
Die Amtstierärztin sei derzeit damit beschäftigt, Stuhlproben von den drei in der Wohnung der Familie befindlichen Echsen (ein Waran und zwei "Skinks") zu nehmen. "Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, lässt sich sagen, ob der tote Bub über Ausscheidungen der Echsen angesteckt worden ist", sagte Haselsteiner am Freitag. Bis Ende nächster Woche werde die Untersuchung noch dauern.

Die Eltern und das zweite Kind, ein fünfjähriges Mädchen, würden ebenfalls untersucht. "Die Familie zeigt derzeit keine Anzeichen auf eine Salmonellenvergiftung", stellte Landes-Sanitätsdirektor Alfred de Martin fest.

Die Bezirkshauptmannschaft hat bis zur Einlieferung des Buben ins Wiener SMZ-Ost in der Vorwoche nichts von den drei Echsen gewusst - die exotischen Tiere seien nicht angemeldet gewesen. Laut Haselsteiner stehe die Familie unter Schock.

Obduktion
Die Staatsanwaltschaft Korneuburg hatte eine Obduktion des toten Buben angeordnet, ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Geprüft werde in Richtung Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht. Ob eine Bewilligung für die Tierhaltung vorliegt, sei ein reiner Verwaltungstatbestand und damit Sache der Bezirkshauptmannschaft.

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