"Belastend"

Weitere Ermittlungen am Tatort des Inzest-Dramas

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Die Tatortarbeit ist für die Polizisten extrem "belastend". Derzeit wird untersucht, wie Josef Fritzl Nahrungsmittel in das Verlies bringen konnte.

Im Inzest-Fall in Amstetten sind am Samstag die Ermittlungen weiter fortgesetzt worden. Wie Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LK NÖ), der APA berichtete, gab es vorerst keine neuen Erkenntnisse. Die Bezirksstadt startete eine Initiative, damit Bürger ihre "oft sehr beklemmenden Gefühle" zum Ausdruck bringen können, so Bürgermeister Herbert Katzengruber (S).

Erhebungen wurden unter anderem dahingehend geführt, wie der 73-jährige Tatverdächtige die Opfer im Verlies mit Lebensmittel und dergleichen versorgt habe. Hierbei gebe es vorerst "keine konkreten Aussagen", so Polzer. Der Kriminalist beschrieb die Ermittlungsarbeit für die Beamten am Tatort als "beklemmend". Mit jedem zu untersuchenden Gegenstand im Verlies werde den Ermittlern in Erinnerung gerufen, "was sich hier abgespielt hat". Der Leiter des LK NÖ betonte allerdings, dass die "beste Betreuung" für die Polizisten im privaten Bereich angesiedelt sei. Es gebe auch die Möglichkeit, jederzeit geschultes Personal, einen psychologischen Dienst, in Anspruch zu nehmen.

Initiative der Amstettner Bürger
Mit einer Initiative lädt Amstetten Bürger ein, "ihre oft sehr beklemmenden Gefühle auf 35-Meter Transparenten in Form von Worten, Zeichnungen, Unterschriften usw. zum Ausdruck zu bringen", so Katzengruber. Die Transparente werden von Mitarbeitern der Stadt Amstetten sowie freiwilligen Helfern an Schulen oder Vereine beziehungsweise "an all jene, die mittun wollen", verteilt. Zudem bestehe die Möglichkeit, die Gefühle auf Plakaten, die bereits an mehreren Orten fix installiert seien, ab Montag auszudrücken, berichtete der Bürgermeister.

Die Transparente sollen dann in einer Veranstaltung unter dem Motto "WIR GESTALTEN ZUVERSICHT" am kommenden Mittwoch am Hauptplatz in Amstetten entrollt werden. "Die Ereignisse der vergangenen Tage haben uns alle sprachlos gemacht. Amstetten, eine blühende Stadt in einer wunderschönen Region in Österreich, wurde von einer unfassbaren Tat eines einzelnen Menschen erschüttert. Unser aller Mitgefühl gilt den Opfern dieses schlimmen Ereignisses", so Katzengruber.

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