Gute Idee oder Sicherheitsrisiko? In Niederösterreich streiten sich Grüne und VP um den offiziellen Ski- und Fahrradhelm des Landes.
Der Streit um die offiziellen Ski- und Fahrradhelme des Landes Niederösterreich wird immer mehr eine Schlagabtausch der VP-Niederösterreich und den Grünen. Während die VP die Aktion für die Verbesserung der Sicherheit loben weisen die Grünen auf Sicherheitsmängel hin und starten eine Rückholaktion für die Helme.
Sicherheitsrisiko made in china
Die NÖ Grünen, die in der
Vorwoche eine Rückholaktion gestartet hatten, zitierten aus einem Gutachten,
wonach die Reißfestigkeit der Kinnriemen deutlich zu hoch sei, und daher
unter unglücklichen Umständen ein Strangulierungseffekt nicht ausgeschlossen
werden könne. Bisher seien bereits rund 100 Helme abgegeben worden,
berichtete Landesgeschäftsführer Thomas Huber am Dienstag. "Wir wollen, dass
die alten NÖ Ski- und Fahrradhelme in Zusammenarbeit mit dem NÖ Fachhandel
in Qualitätshelme umgetauscht werden. Darüber hinaus muss der Vertrieb und
die Bewerbung der NÖ Sturzhelme gestoppt werden", erläuterte Huber die
Forderungen der Grünen. Weiterer Stein des Anstoßes: Die Helme werden statt
in heimischen Betrieben in China hergestellt.
AUVA widerspricht
Die AUVA (Allgemeine
Unfallversicherungsanstalt) verwies darauf, dass die Sicherheit der von der
NÖ Landesregierung angebotenen Rad-und Skihelme durch das CE-Zeichen und
mehrere internationale Prüfungen sowie das GS-Zeichen des TÜV bestätigt
werde. Darüber hinaus habe die sicherheitstechnische Prüfstelle der AUVA je
einen Ski- und einen Radhelm unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Beide
Helme entsprechen in Bezug auf Stoßdämpfung und Durchdringungsfestigkeit den
Anforderungen an Industriehelme. Da Rad-und Skihelme nicht den Kriterien für
Feuerwehrschutzhelme entsprechen müssen, sei diesbezügliche Kritik der
Grünen gegenstandslos.
"Grüne unglaubwürdig"
Klaus Schneeberger, den
VP-Klubobmann in Niederösterreich, haben die Grünen mit ihrer Rückholaktion
ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Er wirft den Grünen außerdem vor, bewusst
Lügen über den Helm verbreitet zu haben.