Aufgrund der Vielzahl an Verletzten wurde ein Großeinsatz ausgelöst. Es hätte noch viel mehr Opfer bei dem Fest mit 250 Gästen geben können - doch zum Glück war nach alter Sitte eine Brandwache aufgestellt und aufmerksam gewesen.
NÖ. In den frühen Morgenstunden des Karfreitags kam es im Schlosspark von Purgstall an der Erlauf auf einem Lagergelände - auf dem 250 Gäste aus der Mittelalterszene in Zelten und an Lagerfeuern nächtigten - zu einem Brand, bei dem 14 Personen verletzt wurden.

„Eine brennende Kerze, die knapp neben einem Bett gestanden ist, dürfte den Zeltbrand verursacht haben. Ein Mitfeiernder vor Ort, der bei einem für die Veranstaltung benutzten Feuerkorb Feuerwache hielt, entdeckte den Brand und alarmierte sofort alle anwesenden Personen. So konnte zum Glück ein eineinhalbjähriges Kind, das im Zelt geschlafen hatte, rechtzeitig gerettet werden“, schildert Polizeipressesprecher Johann Baumschlager auf Anfrage der NÖN. Die schwangere Mutter und ihr Mann waren zu diesem Zeitpunkt gerade am Weg zur Toilette und daher nicht im Zelt.

Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwache und weiterer Gäste - die zum Geburtstagsfest eines Mitglieds des Mittelaltervereins „Gaudium zur Purg“ geladen waren - konnte das Feuer noch vor dem Eintreffen der Florianis weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Die Feuerwehr Purgstall übernahm die Nachlöscharbeiten und kontrollierte das Gelände auf Glutnester. Das betroffene Zelt brannte jedoch vollständig ab.


Ein zufällig anwesender Notfallsanitäter leitete umgehend die Erstversorgung ein. Aufgrund der Vielzahl an Verletzten wurde ein Großeinsatz (NF10 – Notfall groß) ausgelöst. Zahlreiche Rettungskräfte aus den Bezirken Scheibbs und Melk, sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Koordinator der Rettungsleitstelle Notruf Niederösterreich, wurden zur Unterstützung entsandt. Insgesamt wurden 15 Personen medizinisch betreut, 14 von ihnen – darunter ein Kind – mussten mit Verletzungen unbestimmten Grades, aber vor allem zur Abklärung möglicher Rauchgasvergiftungen in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.