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Was genau bringt die Videokamera in der Herrengasse? „Nix“, finden die Grünen und wollen sie weghaben. Der Bürgermeister wehrt sich.

Zugegeben, als mitten in der Herrengasse in Wiener Neustadt ein brutaler Mord passierte, half die Videoüberwachung nicht viel. Ein 36-Jähriger wurde in der Nacht auf den 22. Mai einfach niedergeschossen, die Kamera aber „filmte“ über den Schauplatz hinweg.

Mehr Polizei
Doch trotzdem ist Bürgermeister Bernhard Müller (SPÖ) von der Überwachung überzeugt und hält die jetzt neu entflammte Debatte für verzichtbar. Die Grünen wollen nämlich ein Ende des „Big Brothers“. Die Grüne Nationalrätin Tanja Windbüchler-Souschill hat mit ihrer Bilanz-Anfrage ans Innenministerium die Diskussion angezündet. Ihr Argument: Der finanzielle Aufwand stehe in keinem Verhältnis zu den erreichten Erfolgen.

„Zu teuer“
Konkret hat die Anschaffung des Gerätes 91.500 Euro gekostet und jährlich muss man noch einmal 9.120 Euro drauflegen, um den Betrieb zu finanzieren. „22 aufgeklärte Delikte sind zu wenig und die Präventionswirkung ist nicht erkennbar“, so die Politikerin. Ihr Gegenvorschlag: mehr Polizeipräsenz.

Herrengasse sicherer
Bürgermeister Müller dagegen hält das für verkürzt. „Die Videoüberwachung ist Teil eines ganzen Sicherheitspaketes, das wir für die Stadt geschnürt haben. Und die Herrengasse ist seit der Kamera viel sicherer geworden. Dazu haben wir genau seit diesem schrecklichen Mord damals eine Sicherheitswache installiert, die sehr gut angenommen wird“, so Müller.

Die Forderung nach mehr Polizei teilt der Bürgermeister zwar, doch hat ihm in dieser Frage bis dato die VP-Innenministerin Maria Fekter eine Abfuhr erteilt.

Wirbel
Dass sich Leute von der Kamera in der Herrengasse überwacht fühlen, schließt nicht nur Müller, sondern auch Polizeidirektor Anton Aichinger aus. „Es gibt keine Beschwerden.“ Im Gegenteil: Für den Polizeichef ist das Auge in die City enorm wichtig: „Wann immer es dort einen Wirbel gibt, sehen wir das und sind in wenigen Minuten dort.“

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