Weil er am 4. Schultag des neuen Schuljahres schon genug von der Schule hatte, ließ er den Unterricht zwangsweise platzen - mit einer Bombendrohung. Dabei dachte der Teenie, besonders schlau zu sein und rief von einer Telefonzelle an. Er wurde trotzdem ausgeforscht.
OÖ. Nach einer Bombendrohung gegen einen Schulkomplex in Linz-Urfahr im September des Vorjahres ist ein 14-Jähriger als Anrufer ausgeforscht worden. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Der einheimische Schüler, der zum Tatzeitpunkt noch 13 und daher nicht strafmündig war, zeigte sich reumütig und geständig. Zum Motiv ist nicht viel bekannt - außer, dass er am 4. Tag des neuen Semesters schon keine Lust mehr hatte, die Schulbank zu drücken und deshalb als Trittbrettfahrer in der nicht enden wollenden Serie von Bombendrohungen (vor allem eines Schweizers gegen österreichische Bildungseinrichtungen) aufsprang. Von weiteren Fakten, die auf das Konto des ausgeforschten Burschen gehen könnten, geht die Exekutive nicht aus.
"Bombe wird explodieren, ihr Hur***ensöhne"
Die Drohung war am 12. September um 7 Uhr in de Früh, also kurz vor Schulbeginn, beim Polizeinotruf eingegangen - mit den bemerkenswert schlichten Worten: "Da wird eine Bombe in die Luft gehen, ihr H***söhne!!" Die meisten Kinder waren zu dem Zeitpunkt noch am Schulweg. Nur 68 Personen - Mädchen, Buben, Lehrer und Betreuer - befanden sich bereits im Gebäude. Sie wurden nach Eingang der Drohung mit Großraumbussen in ein nahes Sportzentrum in Sicherheit gebracht. Nach einer gründlichen Durchsuchung durch die Ermittler, Diensthunde und sprengstoffkundige Organe wurde die Schule im Lauf des Vormittags wieder freigegeben und der Unterricht konnte verspätet beginnen.
Die Ermittlungen zum noch unbekannten Anrufer hat das Kriminalreferat des Linzer Stadtpolizeikommandos übernommen. Und die konnten auch aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Schule den Verdächtigen - der eben diese Lehranstalt in der 7. Schulstufe besucht - ausforschen. Der Mittelschüler war wohl so klug gewesen, nicht von seinem Handy oder vom Festnetz daheim angerufen zu haben, sondern von einem "altertümlichen" Münztelefon im Stadtteil Bindermichl - ein Wunder, dass jemand in diesem Alter so etwas überhaupt noch kennt bzw. zu benützen weiß. Geschnappt wurde er trotzdem. Wie er sich verraten hat, bliebt offen.
Deutliche Worte von Landesrätin: Harte Konsequenzen werden folgen
„Bombendrohungen an unseren Schulen sind völlig inakzeptabel und verursachen große Angst und Verunsicherung bei Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrkräften. Das ist kein harmloser Lausbubenstreich und ich verurteile das aufs Schärfste. Es darf nicht sein, dass einige wenige durch verantwortungsloses Handeln die Sicherheit und das Wohlbefinden aller gefährden. Die Bildungsdirektion wird entsprechende Konsequenzen ziehen und Gespräche mit Schulpsychologen unter Beteiligung der Eltern führen“, sagt Bildungslandesrätin LH-Stellvertrererin Christine Haberlander.