Baby Enis soll ausgewiesen werden. Der Chef des Vaters will helfen - und wird bedroht.
Familientragödie in Kremsmünster. Der drei Monate alte Säugling Enis hatte am Montag vom Bundesasylamt den Bescheid erhalten, dass er aus Österreich ausgewiesen wird.
Die Eltern, Gazmen und Panvera Vucetna, stammen aus dem Kosovo, leben aber seit 2001 (mit drei weiteren Kindern) in Oberösterreich, ohne je Asyl erhalten zu haben. Jetzt befürchtet die sechsköpfige Familie, dass ihr jederzeit die Abschiebung drohen könnte.
Appell
Vater Gazmen arbeitet seit sieben Jahren legal in einer
Fleischfabrik in Ried. Seine 40 Kollegen dort und auch Chef Franz
Oberndorfer setzen sich für den Verbleib der Asylwerber ein: „Mir dreht es
den Magen um bei diesem Bescheid“, so der Arbeitgeber. „Herr Vucetna zahlt
ganz normal Steuern, erhält für seine vier Kinder aber keine
Familienbeihilfe. Er nimmt auch niemandem den Arbeitsplatz weg, weil in der
Fleisch verarbeitenden Industrie kaum Österreicher arbeiten wollen. Wir
appellieren an die Politik, hier ein menschliches Urteil zu fällen.“
Reaktion auf Oberndorfers Unterstützung: Er bekommt Post von anonymen Absendern mit gefährlichen Drohungen.