Der tragische Tod von Karen H., der bei der Explosion eines Notstromaggregats starb, könnte ganz andere Dimensionen haben.
Der Bauunternehmer aus dem Bezirk Vöcklabruck kam Montagvormittag im Garten seines Hauses in Dürnau unter furchtbaren Umständen ums Leben: Wie berichtet, fülle er in ein Notstromaggregat Benzin ein, als das Gerät explosionsartig in Flammen aufging. Dabei wurde der verheiratete Familienvater zweier Söhne im Garten zur lebendigen Fackel. Im Schock brüllte er um sein Leben – zwei Handwerker, die am Nebengrundstück beschäftigt waren und zu Hilfe eilten, konnten die brennende Kleidung löschen, doch der Notarzt konnte dann nur noch den Tod feststellen.
Bei den Erhebungen der Brandermittler stellte sich dann heraus, dass das Aggregat ein totales Pfuschgerät ist, das von fahrenden britischen oder irischen Hausierern zum Spottpreis von 300 Euro (statt 1.500 Euro wie für Profigeräte) bei Tür-zu-Tür-Geschäften oder im Internet verkauft wird. Zwölf Deals sind der Polizei derzeit in ganz Österreich bekannt – die Geräte wurden aus dem Verkehr gezogen.
Die Dunkelziffer dürfte ein Vielfaches sein, sodass jetzt öffentlich vor Inbetriebnahme der Billigsdorfer-Geräte gewarnt wird – insbesondere, solange nicht feststeht und durch ein Gutachten bestätigt wird, dass die möglicherweise lebensgefährliche Bauweise des Stromgenerators den Tod von Karen H. verursacht hat. Dann ginge es übrigens nicht nur um gewerbsmäßigen Betrug durch die Aggregat-Bande, sondern um grob fahrlässige Tötung. Das Opfer wird am Freitag im engsten Kreise seiner Familie und Freunde beerdigt. (kor)