Ärzte-Dienstzeiten und Öffnungszeiten von öffentlichen Kindergärten passen oft nicht zusammen.
OÖ. Mit dem Schulstart beginnt für viele Eltern wieder die Doppelbelastung aus Arbeit und schulischer Betreuung der Kinder nach dem Unterricht zuhause. Das trifft auch auf viele Ärzte zu, ein Teil davon ist alleinerziehend. „Das ist für viele Kolleginnen und Kollegen sehr herausfordernd“, sagt Harald Mayer. „Daher braucht es dringend einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung in den Spitälern“, so der Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Ärztekammer für OÖ. „Gerade junge Kolleginnen und Kollegen stehen immer wieder vor der Herausforderung, dass die Kinderbetreuung in den Krankenhäusern teils noch sehr mangelhaft ist“, sagt Cornelia Sitter, Ärztin und Mutter. Nachsatz: „Es gibt in manchen Häusern bereits gute Angebote, diese gehören aber flächendeckend ausgerollt.“
„Verschärfend kommt hinzu, dass die Arbeit in den Spitälern immer belastender wird. Die Kolleginnen und Kollegen leisten hier Enormes, oftmals auch Tätigkeiten, die gar nicht ins Spital gehören“, so Mayer. Eine strukturierte Patientenlenkung sei unumgänglich, damit Ärzte im Spital gehalten werden können. Die Zahlen seien alarmierend: In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage haben nur 62 Prozent erklärt, den Arztberuf wieder ergreifen zu wollen.