Mediziner verweisen auf Zunahme von Warzen im Genitalbereich.
Der Trend zum Entfernen der Schamhaare mit Rasierern, Schere oder Wachs kann die Verbreitung von Warzen fördern. Darauf haben französische Hautärzte in einem am Montag veröffentlichten Beitrag für die Fachzeitschrift "Sexually Transmitted Infections" hingewiesen. Die Ärzte beobachteten nach eigenen Angaben in den vergangenen zehn Jahren eine Zunahme von sogenannten Dellwarzen (Molluscum contagiosum).
Dellwarzen
Die Autoren berichten von 30 Patienten, die 14 Monate lang in einer Privatklinik der Mittelmeerstadt Nizza behandelt wurden. Die Patienten - sechs Frauen und 24 Männer - waren demnach durchschnittlich 29 Jahre alt und hatten alle ihre Schamhaare entfernt, die meisten von ihnen mit einem Rasierapparat. Alle von ihnen hatten Dellwarzen im Genitalbereich, am Bauch oder an den Beinen. Zehn der Patienten hatten zusätzlich andere Probleme, etwa Hautinfektionen, andere Arten von Warzen an den Genitalien oder eingewachsene Härchen.
"Harmlose" Geschlechtskrankheiten
Nach Überzeugung der Mediziner verursacht das Entfernen der Schamhaare "Mikrotraumata" an der Hautoberfläche, die eine Viren-Infektion sowie die Übertragung bestimmter, vergleichsweise "harmloser" Geschlechtskrankheiten fördern. Das Risiko sei möglicherweise beim Rasieren besonders groß. Das Entfernen der Haare mit Laser fördere die Bildung von Warzen hingegen nicht.
Vor allem junge Mädchen und Frauen entfernten sich häufig Schamhaare, um einer Mode zu folgen, heißt es in dem Beitrag. Aber auch immer mehr Männer folgten diesem Trend.
Die Molluscum contagiosum genannte Warzen sind perlenförmige Knötchen, die keine Schmerzen verursachen. Sie können sich durch Kratzen oder Sexualkontakte ausbreiten. Bei Patienten ohne besondere Gesundheitsprobleme verschwinden sie meistens nach ein paar Monaten.