Hohe Haftstrafen nach Home-Invasion

Bitcoin-Coup: 39 Jahre Haft für Räuber-Bande

Teilen

Die höchste Haftstrafe fasste der Sohn eines Biker-Bosses aus: 13 Jahre. Nicht rechtskräftig. 

OÖ. Bis zuletzt dachten die fünf jungen Angeklagten (alle sind unter 30), dass sie für die Home-Invasion bei einem Bitcoin-Trader in Wels im Vorjahr nicht sonderlich viel büßen würden müssen.

Doch das Grinsen im Gesicht verging vor allem dem Hauptangeklagten Andre D. (21), dem Sohn der Chefs einer Linzer Biker-Gang, der mit orangen Sonnenbrillen in den Haaren und Designer-Klamotten genau das repräsentierte, was er ist: ein verwöhnter Junior-Mafiosi – gehörig, als um 2 Uhr in der Nacht auf Freitag vor Gericht die Urteile fielen:

  • Er selbst (vertreten durch Anwalt Andreas Mauhart) kassierte 13 Jahre Haft.
  • Zwei Tschetschenen aus Wien, die die Opfer in Schockstarre versetzten, die Frau des Traders und ihr Baby ins Nebenzimmer zerrten und mit Mord drohten, damit Momo K. die Zugangscodes zu den Bitcoin-Wallets verriet, erhielten zehn sowie elf Jahre Gefängnis.
  • Ein 25-jähriger Versicherungsagent (verteidigt von Normann Hofstätter) konnte glaubhaft machen, die erpresserische Entführung so nicht gewollt zu haben, nur passiv dabei gewesen und Fluchtfahrer gewesen zu sein. Er zahlte den Opfern noch im Gerichtssaal 5.000 Euro Entschädigung. Er kam mit 4 Jahren Haft davon.
  • Am günstigsten kam der bosnische Laufbursche des Hauptangeklagten davon, der wohl drei Jahre ausfasste, aber nur eins davon fix absitzen muss. Die anderen beiden sind auf Bewährung. Er nahm das Urteil sofort an. Alle anderen sind noch nicht rechtskräftig.

Wie bei der Verhandlung bekannt wurde, gibt es zwei weitere Angeklagte, die sich wegen des Bitcoin-Coups verantworten müssen: Einer davon ist der Vater von Andre D.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.