Der Pfarrgemeinderat von Steyr-Tabor in Oberösterreich bittet alle österreichischen Bischöfe in einem Schreiben um die Aufhebung des Zölibats.
Dieser sei zwar "angemessen, aber nicht notwendig". Die Vorschrift verhindere, dass es genügend geistlichen Nachwuchs gibt, heißt es im jüngsten Pfarrbrief. Deshalb solle die verpflichtende Ehelosigkeit für katholische Priester aufgehoben werden, denn das "christliche Volk habe ein Recht auf einen Sonntagsgottesdienst" und der jeweilige Bischof die Pflicht, das zu ermöglichen.
Pfarren unterbesetzt
Fast ein Drittel der Pfarren in der Diözese
in Steyr seien derzeit unbesetzt, heißt es in dem Schreiben weiter. Es sei
die Lehre der Kirche, dass der Zölibat nicht zum Wesen des Priestertums
gehöre, sondern "dem Priestertum angemessen" sei. Das Problem sei also
"hausgemacht". Die Möglichkeit einer Aufhebung oder in den Laienstand
versetzte Pfarrer in das Amt zurückzuholen, würde zumindest Teillösung
schaffen. Es gebe genügend Männer und auch Frauen, die sich berufen fühlen,
die Priesterweihen zu empfangen, ist man im Pfarrgemeinderat überzeugt.
Schwerkranker Pfarrer in Steyr
Die Steyrer Gemeinde "Hl. Familie
am Tabor" wird schon seit über 20 Jahren von einem aus Indien stammenden
Pfarrer betreut. Er teilte im jüngsten Pfarrbrief mit, an einer schweren
Krankheit zu leiden und nicht zu wissen, wie lange er noch arbeitsfähig ist.