Chronologie

Brandserie im Innviertel

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Eine Brandserie hält seit einem Jahr Feuerwehr, Polizei und Bevölkerung im Innviertel in Atem.

Seit September 2005 gab es 18 ungeklärte Brände in der Region. Obwohl bereits mehrere - teils sogar geständige - Verdächtige gefasst wurden, brennt es weiter. Der oder die Feuerteufel schlugen bisher immer in der Nacht zu, bevorzugte Ziele waren Scheunen oder Bauernhöfe.

18. September 2005
Im Heuboden eines Stallgebäudes in Gurten (Bezirk Ried) bricht in der Nacht Feuer aus. Die Bewohner bemerken den Brand und retten 30 Rinder, der Sachschaden beträgt an die 100.000 Euro.

16. Dezember 2005
In Mettmach (Bezirk Ried) brennt ein Heustadel. Das Wirtschaftsgebäude wird völlig zerstört, einige Tiere verenden. Schaden: 200.000 Euro.

19./20. Dezember 2005
Innerhalb einer dreiviertel Stunde bricht in zwei Heustadeln in Altheim und im nahe gelegenen St. Veit im Innkreis (beide Bezirk Braunau) Feuer aus. In den frühen Morgenstunden steht - wenige 100 Meter vom letzten Brandherd entfernt - ein weiterer Heuschober in Flammen. Erstmals wird davon gesprochen, dass ein "Feuerteufel" sein Unwesen treibt.

31. Dezember 2005
Wieder brennt ein Heustadel in Altheim völlig nieder. Wenige Tage später geht der Polizei ein 41-Jähriger in Netz, der gesteht, das Feuer in der Silvesternacht gelegt zu haben.

25. August 2006
Nach mehr als einem halben Jahr Pause schrillen in der Nacht wieder die Sirenen der Feuerwehr, diesmal in Polling (Bezirk Braunau). Eine Scheune und eine Holzhütte stehen in Flammen. Drei Kälber verenden, der Sachschaden beträgt 200.000 Euro. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt.

27. August 2006
Ein Stallgebäude in Mettmach (Bezirk Ried) brennt. 50.000 Euro Schaden sind zu verbuchen, auch hier ist die Brandursache vorerst unklar.

24. September 2006
Nun beginnt eine regelrechte Serie. In der Nacht bricht im Seminarraum eines Hotels in Polling (Bezirk Braunau) Feuer aus. Ein Gast bemerkt den Rauch und löscht mit einem Handfeuerlöscher. Eine Stunde später verhaftet die Polizei einen 20-jährigen Verdächtigen.

26. September 2006
Obwohl ein Verdächtiger hinter Gitter ist, wird es eine "feurige" Nacht. Eine Hackschnitzelanlage, eine alte Linde und eine Werbe-Skulptur aus Strohballen werden von einem Unbekannten angezündet. Die Schäden sind gering, die Polizei vermutet einen Nachahmungstäter oder einen Freund des Inhaftierten, der den 20-Jährigen entlasten will.

27. September 2006
Das Hackschnitzellager, das bereits in der Nacht zuvor gebrannt hat, wird neuerlich angezündet und diesmal völlig zerstört. Der Schaden beträgt 200.000 Euro. In der Bevölkerung werden Rufe nach einer "Bürgerwehr" laut.

29. September 2006
Stall und Scheune eines Bauernhofes in Höhnhart (Bezirk Braunau) werden ein Raub der Flammen. Die Polizei nimmt den 18-jährigen Sohn eines Feuerwehrmannes fest. Er soll den Brand gelegt haben.

11. Oktober 2006
Nach fast zwei Wochen Pause geht die Serie weiter. Eine Scheune brennt nieder, der Schaden beträgt 150.000 Euro. Das Sondereinsatzkommando Cobra wird eingeschaltet und überwacht das Gebiet.

12. Oktober 2006
Das Strohlager eines Reitvereins in Altheim geht in Flammen auf. 50.000 Euro Schaden.

18. Oktober 2006
Diesmal brennt eine Scheune in St. Ägidi im Bezirk Schärding. Zunächst wird Brandstiftung vermutet, aber auch eine weggeworfene Zigarette könnte das Feuer ausgelöst haben.

20. Oktober 2006
In Altheim explodiert ein Reifencontainer auf dem Gelände eines Autohauses. Mehrere Wagen brennen aus, Fensterscheiben zerbersten durch die Druckwelle. Die Ursache für die Explosion ist vorerst unklar.

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