Prozess

Chef bombardierte Angestellte mit Sex-SMS

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Arbeitgeber textete: "Was nimmst für deine Öl-Massagen?"

Eine junge Frau, die nach drei Tagen in einem Linzer Geschäft wegen Unstimmigkeiten mit dem Chef gekündigt hatte, hat daraufhin von ihrem Vorgesetzten schlüpfrige SMS bekommen, als sie um ihr ausstehendes Gehalt verhandelte, berichtete die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich.

Nur drei Tage hatte die junge Frau in einem Linzer Textilunternehmen gearbeitet, als sie das Dienstverhältnis wieder kündigte. Wenige Tage später erhielt sie ein SMS, in der sich der Ex-Arbeitgeber nach der Höhe ihrer restlichen Gehaltsforderung erkundigte. Die Frau verlangte 50 Euro. Daraufhin erhielt sie mehrere Kurzmitteilungen, darunter "mit Blasen" und "was nimmst für deine Öl-Massagen?" sowie das Angebot, sie könne ihm "um 100 Euro den BMW polieren".

Die Frau wandte sich an die AK. Dort kam ans Licht, dass sie erst am zweiten Tag ihrer Beschäftigung bei der Gebietskrankenkasse angemeldet wurde, und dass es sich bei den SMS um sexuelle Belästigung handle. Der Angeklagte rechtfertigte sich im Gerichtssaal, dass er mit "Blasen" gemeint habe, er hätte vor lauter Arbeit schon Blasen an den Händen. 

Der Richter sprach der jungen Frau 1.000 Euro Entschädigung zu. Der Tatbestand der sexuellen Belästigung gehe weit über "echte Handgreiflichkeiten" hinaus, so die AK. Präsident Johann Kalliauer sieht noch viel Aufklärungsbedarf: "Wir raten allen Betroffenen, sich an die AK-Gleichbehandlungsberatung zu wenden. Je mehr solche Urteile wir erreichen, desto eher wird sich etwas ändern", hieß es in der Aussendung.

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