3 Monate gesperrt

Donau­brücke Mauthausen: AK fordert gratis Öffis & Co. gegen drohendes Chaos

 "Jetzt gibt es wieder einen neuen Termin in drei Jahren, noch dazu mit einer Sperre von drei Monaten, zufälligerweise erst im Jahr nach der nächsten Landtagswahl in Oberösterreich“, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl. 

Mauthausen. Seit mittlerweile 15 Jahren kündigt die Landespolitik immer wieder an, die Donaubrücke bei Mauthausen, die 1962 als Stahlkonstruktion auf Betonpfeilern errichtet wurde, zu sanieren. Geplant war, parallel zur bestehenden Brücke eine neue zu errichten, um eine Sperre zu vermeiden. Doch trotz jahrelanger Versprechungen seitens der Politik ist mittlerweile klar: Für den Tausch der Brücke muss diese im Sommer 2028 für Verkehr und Fußgeher drei Monate lang komplett gesperrt werden. Ein Verkehrschaos enormen Ausmaßes droht, das vor allem Pendler massiv trifft, die Umwege von 80 Kilometern in Kauf nehmen müssen. „Die Landespolitik muss diesem vorhersehbaren Desaster rechtzeitig entgegensteuern und Maßnahmen setzen“, forderte Andreas Stangl, AK OÖ-Präsident und Vorsitzender des ÖGB Oberösterreich, am Dienstag in einer Pressekonferenz.   

Neue Trassenführung
© donaubruecke.at

Kostenexplosion durch Untätigkeit 

Derzeit nutzen laut aktuellen Berechnungen 22.000 Fahrzeuge täglich diese Brücke.  Die immer wieder hinausgezögerten politischen Entscheidungen ließen laut AK auch die 2017 geschätzten Kosten von 124 auf heute 230 Euro Millionen um fast das Doppelte steigen. Oberösterreich und Niederösterreich teilen sich die Kosten, zahlen also jeweils 50 Prozent. Die AK OÖ und NÖ fordern:

  • Erhöhung der Bus-Kapazitäten auf den Ausweichstrecken
  • Erhöhte Taktfrequenz auf der Bahnstrecke und Shuttlebusse von den Betrieben zu den Bahnhaltestellen
  • Flexible Arbeitszeitmodelle wie Vier-Tage-Woche oder Ausbau von Gleitzeitmöglichkeiten und Home-Office
  • Abgeltung der zusätzlichen Kosten in Zeit und Geld in Form einer Kilometer-Abhängigen Pendlervergütung durch die Landespolitik für alle betroffenen Pendler
  • Freifahrt auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln für die Dauer der Sperre für betroffene Pendler
     

Der zuständige Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) dazu: "Die dreimonatige Sperre der Donaubrücke Mauthausen im Sommer 2028 wird für alle Betroffenen eine große Herausforderung darstellen. Um die Auswirkungen des Tragwerkstausch der bestehenden Straßenbrücke abzumildern, ist ein umfassendes Maßnahmen- und Verkehrskonzept in Ausarbeitung. Gemeinsam mit unterschiedlichsten Stakeholdern wurden dazu in den letzten Monaten Workshops abgehalten. Es werden gemeinsam mit den Betroffenen konkrete Lösungen und Entlastungsmaßnahmen erarbeitet." Derzeit würden zudem intensive Arbeiten für die Stellungnahme an das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) zur neuen Donaubrücke 700 m flussabwärts der Bestandsbrücke laufen.

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