Nazi-Skandal

Ebensee-Verdächtiger bereut zutiefst

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Laut dem Verteidiger eines Verdächtigen sind sie keine organisierte Gruppe, auch Hintermänner gebe es keine. Dennoch sollen weitere Jugendliche einvernommen werden. Es wird nicht nur wegen Wiederbetätigung, sondern auch wegen Körperverletzung ermittelt.

Nach der Neonazi-Störaktion vom Wochenende in Ebensee (Bezirk Gmunden) wird wie berichtet wegen Wiederbetätigung und, wie sich nun herausgestellt hat, auch wegen Körperverletzung ermittelt. Die Jugendlichen sollen mit Steinen geworfen und diese möglicherweise auch als Munition verwendet haben, berichtet das Ö1-"Mittagsjournal". Über zwei 16-jährige Hauptverdächtige war am Mittwoch Untersuchungshaft verhängt worden.

Der Verteidiger eines der Hauptverdächtigen hat sich zu Wort gemeldet. Laut seinem Mandanten, der sich seit Mittwoch in Untersuchungshaft befindet, handle es sich um "keine organisierte Gruppe", auch Hintermänner gebe es nicht. Das erklärte Rechtsanwalt Kurt Waldhör. Der Jugendliche sei voll geständig und bereue die Tat zutiefst.

Kein Lausbubenstreich
Petra Stranzinger von der Staatsanwaltschaft betonte, dass von einem "Lausbubenstreich" keine Rede sein könne. Es sei kriminelle Energie an den Tag gelegt und versucht worden, nationalsozialistisches Gedankengut zu verbreiten. Die Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass neben den fünf Verdächtigen noch weitere Personen beteiligt gewesen sein könnten.

In den kommenden Tagen werden Personen aus dem Umfeld der Täter befragt werden. Angeblich gibt es Hinweise, dass sich mindestens vier der fünf Jugendlichen schon länger mit NS-Ideologie befasst haben. Sie sind im Vorjahr wegen wehrsportähnlichen Aktivitäten angezeigt worden.

Aufregung gab es auch im ehemaligen KZ in Auschwitz . Wieder Schüler sollen antisemitische Äuerßungen getätigt haben.

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