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Emil soll in OÖ betäubt werden

Elch Emil könnte im Böhmerwald für Nachwuchs sorgen. 

. Kult-Elch Emil hat am Dienstag das Voestalpine-Werk in Niederösterreich besucht. Wenn er weiter Richtung Westen zieht, könnte auch ein Besuch des Voestalpine-Werks in Linz in Oberösterreich am Programm stehen. Das Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten dokumentierte die ungewöhnliche Begegnung und kommentierte humorvoll: "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit will Elch-Superstar EMIL die Betriebsfeuerwehr Voestalpine Böhlerwerk besuchen."  

Bereits 20.000 Fans im Internet

Emil, der im August von Polen über Tschechien nach Österreich gekommen sein dürfte, ist ein Social-Media-Star mit einer eigenen Facebook-Seite mit knapp 20.000 Fans. 

Seit Wochen treibt sich der junger Elch in Niederösterreich herum – teilweise mit Polizeischutz. Das Land Oberösterreich kündigt eine ganz andere Gangart im Umgang mit dem Paarhufer an: Betritt er oberösterreichischen Boden, soll er betäubt und an die tschechische Grenze gebracht werden. 

"In den vergangenen Tagen haben wir verschiedene Szenarien durchgespielt und entsprechende Maßnahmen dazu festgelegt", sagt Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Eine Arbeitsgruppe aus Landesregierung, Bezirksbehörden, Jägerschaft, Polizei und dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde wurde gebildet. 

Nach der Betäubung würde Emil dann in den Böhmerwald an der tschechischen Grenze gebracht werden. Dort soll er für Superstar-Nachwuchs sorgen. 

„Emil ist weit gewandert auf der Suche nach einer Herzensdame und einem neuen Revier. Wir wollen ihm dabei helfen einen sicheren Weg zu finden hin zu seiner ‚Emilia‘ im Nationalpark Šumava", sagt Langer-Weninger.

Emil braucht kein Futter

Der WWF Austria bittet das Tier in Ruhe zu lassen: „Anders als Rehe, die im Winter oft im Rudel unterwegs sind, oder Hirsche, die sich in Herden versammeln, sind Elche echte Einzelgänger. Ein bisschen wie Bären ziehen sie lieber allein durch Wälder und Moore, manchmal über viele Kilometer am Tag. Dass Emil also solo unterwegs ist, ist kein Grund zur Sorge – sondern ganz normales Elchverhalten. Darum gilt: Beobachten ja, eingreifen nein. Ein gesundes Wildtier wie Emil findet selbst Nahrung und Orientierung. Würden wir ihn umsiedeln oder füttern, würde das nur Stress verursachen und seine natürliche Freiheit gefährden. Indem wir Emil Raum lassen, schützen wir ihn am besten.“

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