Trotz Abwesenheit

"Nur" Bewährungsstrafe: Ex-Theaterchef aus Linz wegen Kinderpornos verurteilt

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Der gebürtige Linzer Thomas Pekny fehlte am Prozess angeblich aus gesundheitlichen Gründen. Trotz seiner Abwesenheit wurde er zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt. Die jüngsten Mädchen auf den Dateien sollen erst zwei Jahre alt sein. 

Die Vorwürfe der Anklage gegen den Ex-Theaterintendanten sind happig. Sie erinnern stark an die Causa Teichtmeister. Auch Thomas Pekny, der ehemalige Chef der Komödie im Bayrischen Hof, soll mehrfach kinder- und jugendpornografische Inhalte im Internet abgerufen haben. 

Der Prozess fand am Donnerstag vor dem Amtsgericht München statt. Pekny blieb der Verhandlung fern und ließ sich aus gesundheitlichen Problemen entschuldigen. "Es geht ihm alles andere als gut", so sein Verteidiger. Trotzdem kassierte er eine Bewährungsstrafe von acht Monaten. Zudem muss der Ex-Chef der Komödie im Bayrischen Hof 5.000 Euro an den Kinderschutzbund Mönchen zahlen. Pekny gilt mit diesem Urteil als vorbestraft. 

Insgesamt ging es um 150 Dateien, die auf Peknys Computer bei einer Hausdurchsuchung gefunden wurden. Über einen Zeitraum von zwei Jahren soll er die Kinderpornos abgerufen haben. 

Einige Mädchen, denen auf den Bildern, die sich auf Peknys Computer befunden haben sollen, sexuelle Gewalt angetan wurde, schätzten die Ermittler auf zwischen zwei und sechs Jahre. Peknys Anwalt Florian Zenger wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen und dem neuen Prozess gegen seinen Mandanten äußern.

Nicht der erste Prozess

Es ist nicht der erste Prozess gegen Pekny. Ende Juli 2021 war er aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs von Frauen freigesprochen worden. Das Landgericht München I kam damals im Urteil zu dem Schluss, dass kein Tatnachweis geführt werden konnte. Pekny hatte die Vorwürfe im Prozess strikt zurückgewiesen und war nach dem Prozess als Theaterchef zurückgetreten.

Zunächst war er noch einige Zeit weiter als Bühnenbildner für das Haus tätig und hielt zuletzt vor allem weiter Anteile an der Gesellschaft, die die Komödie im Bayerischen Hof betreibt. Sein Nachfolger als Intendant, René Heinersdorff, will künftig aber nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte, wollte er eine neue Gesellschaft gründen, die das Theater im Nobelhotel Bayerischer Hof künftig führt und an der Pekny dann nicht mehr beteiligt ist.

Gegen Pekny, es gilt für ihn die Unschuldsvermutung, war nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor einigen Monaten bereits ein Strafbefehl wegen sexueller Belästigung rechtskräftig geworden.

Er wollte und wolle niemanden ausnutzen, hatte Pekny bei seinem Rückzug als Intendant gesagt. "Mich haben die Geschehnisse so betroffen gemacht, dass ich sicher in Zukunft Situationen, die Menschen um mich als belastend empfinden könnten, wesentlich sensibler bewerten werde."
 

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