Filme mit KI-Bildern, alter Stop-Motion oder Schwarz-Weiß begeisterten Jury.
Wels. Bei dem diesjährigen Welser Jugendfilmfestival "Youki" ist die Bandbreite der Gewinnerfilme nicht nur von den Themen her groß gewesen. Auch die Techniken der Medien-Werke zeigten eine ziemliche Vielfalt. Von KI-Bildern, die man die Geschichten erzählen ließ, bis hin zu der bekannten Stop-Motion-Technik oder dem guten, alten Schwarz-Weiß-Film spannte sich der Bogen, wie der Veranstalter in einer Presseaussendung am Sonntag bekannt gab.
Die Jury bestand aus Isa Schieche, Fredi Klutas, Jonida Laçi, Andrea E. Arnold und Ennio Rocca. Der Hauptpreis mit 1.500 Euro in der Altersklasse 23 bis 27 Jahre ging an die Französin Karine Bille mit dem Kurz-Film "Don't give them room to grow". Der fiktionale Mixed-Media-Film erzählt mit einfühlsamer und humorvoller Ernsthaftigkeit vom Wunsch nach Ordnung und der Angst vor dem Unbekannten. Eine spezielle Erwähnung in dieser Alterskategorie erhielt der chinesische Dokumentarfilm "Friction" von Xiona Li. Mit KI-generierten Bildern wird die Identität einer Transfrau geschützt, welche den Hetero-cis-Blick hinterfragt.
"Yarn Over" beleuchtet Einsamkeit älterer Menschen
Der Hauptpreis mit 1.100 Euro ging in der Altersklasse der 18- bis 22-Jährigen an "Yarn Over" von Veronika Wielach aus dem Vereinigten Königreich. Die Stop-Motion-Animation befasst sich mit der Einsamkeit älterer Menschen. Dabei wurde zusätzlich eine Mischung aus Handzeichnungen und Textilkunst verwendet.
Bei den 13- bis 17-Jährigen ging der mit 700 Euro dotierte Hauptpreis an "Freedom of the Sea" von Rosie Merat-Brandwood, die ebenfalls aus England stammt. In dem rund vierminütigen Doku-Film zeichnete sie die Reise einer Familie aus dem Iran nach Brighton nach der Revolution in den 1970er-Jahren nach und die schwierige Entscheidung, die Heimat zu verlassen.
Publikumspreis für Ning Xuan Tan aus Singapur
Den Publikumspreis, mit 500 Euro belohnt, gewann Ning Xuan Tan aus Singapur mit "I think I'm going to die". Darin lässt man die Hauptperson Lily durch verschiedene animierte Welten gleiten, um aus der Realität rund um furchterregende Ärzte und Menstruationsschmerzen im Patriarchat zu flüchten.
Der Austrian Award mit 600 Euro ging an die Schüler der Klasse "Medienpraxis" am Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße mit ihrem Film "Fadistan". In dieser Mockumentary begibt sich ein YouTuber auf eine Reise in ein weit entferntes Land namens Fadistan, um einen magischen Stift zu ergattern.
Von 18. bis 22. November trafen junge Menschen mit einem Hang zu Film, Kino, Musik und Medien beim Internationalen Jugend-Medien-Festival Youki in Wels aufeinander. Neben dem Kurzfilmwettbewerb boten die Organisatoren wieder eine Reihe von Workshops und medienpädagogischen Angeboten für Schulen. Für den Wettbewerb hat ein Team aus 900 Einreichungen 76 Filme aus sechs Kontinenten ausgewählt.