Der Raubüberfall auf einen Geldtransporter am Mittwoch in Perg in Oberösterreich ist geklärt. Der Haupttäter beging Selbstmord.
Laut Sicherheitsdirektor Alois Lißl ist der Überfall vom Chef des Geldtransportunternehmens selbst durchgeführt worden. Der beraubte Mitarbeiter wirkte dabei mit.
Fingierter Überfall
Der 51-jährige Chef des Unternehmens
soll Donnerstag früh seiner Frau die Tat gestanden haben, anschließend hat
er sich mit seiner eigenen Waffe erschossen. Der überfallene Mitarbeiter
gestand danach der Polizei, dass der Raub fingiert war. Die Beute wurde
sichergestellt.
Mittwochvormittag war ein Geldtransporter beim Verlassen des Geländes einer Sicherheitsfirma überfallen worden. Der Täter setzte den Fahrer, als er ausgestiegen war, mit einem Pfefferspray außer Gefecht und fuhr mit dessen Fahrzeug davon. Das Auto wurde nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt aufgefunden. Einer der Geldkoffer mit einer beträchtlichen Summe war gestohlen worden.
Geldsorgen als Motiv
Das Motiv für die Tat dürften Geldsorgen
des 39-jährigen Firmenchefs gewesen sein. Die Ermittler in dem Fall
hatten von Anfang an nicht ausgeschlossen, dass der Überfall fingiert sein
könnte. Verdächtig kam ihnen unter anderem vor, dass die Auswertung der
Videoüberwachung des Firmengeländes ergab, dass der Überfallene den Täter
auch hätte sehen müssen. Der 51-jährige Fahrer des Geldtransportunternehmens
machte diesbezüglich bei der Befragung durch die Polizei auch wiederholt
widersprüchliche Aussagen. Er wurde schließlich festgenommen.
Beichte gegenüber Frau - dann Selbstmord
Zur genaueren
Klärung der Umstände wurde sein Chef Donnerstagvormittag ersucht, zur Firma
zu kommen. Kurz zuvor hatte dieser jedoch bereits seiner Frau gestanden,
dass die Tat fingiert war und er nun gemeinsam zur Polizei fahren wolle. Als
sie wenig später Nachschau hielt, hatte sich der Unternehmer mit seiner
eigenen Waffe erschossen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Beute sichergestellt
Nach einer neuerlichen Befragung des
Geldtransportfahrers gestand dieser schließlich, in die Überfallspläne
seines Chefs schon vor einer Woche eingeweiht worden zu sein und den
Überfallenen gespielt zu haben. Die Beute wurde zur Gänze im Firmengebäude,
wo es der Haupttatverdächtige nach der Tat versteckt hatte, gefunden und
sichergestellt.
Hintergründe des vorgetäuschten Überfalles dürften finanzielle Schwierigkeiten gewesen sein. Das soll in den kommenden Tagen noch näher untersucht werden. Der Komplize soll nach Aufhebung des Haftbefehles auf freiem Fuß angezeigt werden.