"Nein zum Angstraum Nibelungenbrücke!" fordert die Radlobby in ihrer Petition.
Linz. Gegen das angekündigte Aus für den neugeschaffenen oberwasserseitigen Radweg auf der Nibelungenbrücke wehren sich Grüne, NEOS, MFG, KPÖ und Ahoi. Mit einem gemeinsamen, von den Grünen initiierten, Dringlichkeitsantrag setzen sich die fünf Parteien in der Gemeinderatssitzung am 24. April dafür ein, dass die Testphase der neuen Radwege bis Ende 2026 fortgeführt wird, wie es auch ursprünglich geplant gewesen ist.
Entgegen allen vorigen politischen Versprechungen, wonach Radfahrer auf der Nibelungenbrücke in beide Richtungen einen Fahrstreifen zur Verfügung haben, sobald die Donautalbrücke eröffnet ist, ist lediglich ein enger zusätzlicher Streifen je Seite geschaffen worden. Nach gerade einmal neun Tagen Testphase hat das schwarz-blaue Verkehrsreferenten-Duo von Stadt und Land, Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP)und Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ), auch das Aus für diesen neugeschaffenen Radweg auf der Westseite der Nibelungenbrücke verkündet. Der Protest ob dieser Fehlentscheidung ist groß und hält bis heute an, wie unter anderem die Petition der Radlobby zeigt, die bereits mehr als 4.597 Personen (Stand: 23. April) unterschrieben haben.
Die vorgebrachten Sicherheitsbedenken, mit denen die Beendigung der Testphase gerechtfertigt wird, erfordern zweifellos Nachjustierungen, die schleunigst angegangen werden sollten. Deshalb beauftragen die fünf Parteien Vizebürgermeister Hajart sowohl damit, gemeinsam mit dem Land für eine Fortsetzung der Testphase für beide neuen Radwege bis Ende 2026 Sorge zu tragen, als auch gemeinsam mit dem Land die Ampelschaltungen auf der Linzer Seite des Brückenkopfes sowie weitere Adaptierungen vorzunehmen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Schließlich ist ein radikaler Abbruch ein völlig verkehrtes Signal. Zudem würde ein Rückbau die Sicherheit auf der Oberwasserseite für den Fuß- und Radverkehr wieder verschlechtern.
Stimmen für Test-Verlängerung
„Das Aus für einen der neuen Radwege ist nicht nur völlig übereilt und nicht nachvollziehbar, sondern widerspricht auch allen Zielen der Stadt, den Radverkehr zu fördern. Nach einer derart kurzen Testphase einen Schlussstrich zu ziehen ist nicht seriös und wirkt so, als ob das Projekt in Wahrheit von Beginn an nicht gewollt gewesen ist", sagt Helge Langer (Grüne).„Nach nur neun Tagen alles hinzuschmeißen, zeigt, wie wenig ernst Martin Hajart die Mobilitätswende nimmt", sagt Georg Redlhammer, NEOS Linz.„Dieses Projekt war von Anfang an so stümperhaft angelegt, dass es scheitern musste – schlecht getimed, schlecht geplant, schlecht umgesetzt, schlecht kommuniziert. Eine umfassende Blamage. Es muss jetzt dringend aus den Händen von Steinkellner und Hajart genommen und echten Expert:innen übergeben werden", fordert Clemens Brandstetter, Ahoi Linz.