Mit einem berührenden Brief wenden sich jetzt die kleinen Geschwister von Arigona an Innenminister Platter.
"Kannst du das dem Herrn Innenminister geben?" So standen die beiden kleinen Geschwister von Arigona vor mir, als ich gestern früh, Freitag, wie jeden Tag die Familie besuchte. Albin (9) und Albona (8) hatten am Tag zuvor, vor dem Schlafengehen, noch einen Brief an Minister Platter geschrieben. "Albona hat mir beim Schreiben geholfen", sagt der kleine Albin. "Aber ich kann schöner schreiben", sagt er und grinst dabei stolz. Mehr als eine Stunde haben sie dafür gebraucht.
Geschwister haben Angst
Dass ihnen der Innenminister helfen soll,
weil sie Angst haben, nicht Albanisch sprechen und deswegen hier nicht in
die Schule gehen können, steht in dem Brief. Und dass sie wieder zu ihrer
Mama und ihrer Schwester Arigona nach Frankenburg wollen. Und zu ihren
Freunden. "Bitte helfen sie uns. Danke. Dein Albin".
Auslöser für diesen rührenden Brief war der Besuch des österreichischen Polizei-Attaches in Pristina am Donnerstag. "Es gibt wenig Hoffnung", hat Oberstleutnant Andreas Pichler gesagt. "Es ist unwahrscheinlich, dass die Familie wieder nach Österreich zurück kann.“
Niedergeschlagenheit
Die Stimmung am Donnerstag war
dementsprechend. Die Familie war niedergeschlagen, die zwei Kinder weinten
ununterbrochen. Doch die Hoffnung aufzugeben, kommt für die Kinder nicht
infrage. Vor allem nicht, nachdem sie von dem Video ihrer Schwester Arigona
erfahren, in dem sie sagt, dass es ihr gut gehe. "Endlich eine gute
Nachricht", sagt Vater Dzevat. "Ich bin so froh, dass es Arigona gut geht."
Und Albin und Albona hoffen, dass das Video und ihr Brief den Innenminister erreichen - und ihn letztlich doch dazu bewegen, die Familie zurück nach Österreich zu lassen.