"Wir sehen aktuell wieder in den Bundesländern, dass die ärztliche Versorgung auf der Kippe steht, weil keine Einigungen bei den Verhandlungen mit der ÖGK erzielt werdenkönnen", ist LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ) besorgt.
OÖ. Es wird zunehmend sichtbar, dass die bestehenden Strukturen an ihre Grenzen stoßen. "Besonders im Bereich der Spitalslandschaft zeigt sich, dass die Ressourcen zwar beachtlich, aber nicht immer optimal genutzt werden", sagt LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ). "Es bleibt festzuhalten, dass Akteure wie die Österreichische Gesundheitskasse und die Bundesregierung ihrer
Verantwortung oft nur unzureichend nachkommen. Während die ÖGK mit starren Strukturen und zögerlicher Reformbereitschaft notwendige Innovationen im
niedergelassenen Bereich bremst, fehlt es auf Bundesebene an einer klaren strategischen Linie, die über kurzfristige Maßnahmen hinausgeht."
Die Wartezeiten für operative Eingriffe unterscheiden sich von Spital zu Spital erheblich - für die gleiche Operation können zwischen einzelnen Standorten Wartezeitdifferenzen von bis zu einem Jahr auftreten – insbesondere für Kassenpatienten. "Um sowohl eine adäquate Patientenversorgung zu gewährleisten als auch einen koordinierten Patientenstrom zu
ermöglichen, genügt es nicht, die Wartezeiten lediglich regelmäßig auf den Klinik-Websites zu aktualisieren. Vielmehr ist ein System zu implementieren, das Patienten aktiv an das Klinikum mit der kürzesten Wartezeit verweist. Gerade älteren Menschen kann nicht zugemutet werden, eigenständig Kliniken zu vergleichen und
gegebenenfalls von einem Spital in ein anderes zu wechseln. Dafür ist eine transparente, trägerübergreifende Übersicht notwendig, die klar aufzeigt,
wann und wo welche Kapazitäten verfügbar sind", sagt NAbg. Gerhard Kaniak.
Die FPÖ kritisiert auch das Entlassungsmanagement und fordert mehr Nachbetreuung durch Advanced Practice Nurses zu Hause.
Oberösterreich ist derzeit das einzige Bundesland, in dem es noch keine Vereinbarung zwischen der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und dem Land gibt.
Damit besteht ein erhebliches Risiko für die Versorgungssicherheit, denn das Unfallkrankenhaus (UKH) Linz ist auf dem Papier ausschließlich für Arbeitsunfälle zuständig und hat keinen offiziellen Versorgungsauftrag. Faktisch übernimmt das UKH Linz jedoch bereits jetzt rund 50 % der traumatologischen Fälle in der Region.
Seit 2017 gibt es am Industriestandort Linz auch keine spezialisierte Versorgung mehr für Brandopfer.
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"Stellen wir uns nur einmal vor, der Gewerkschaft würde mitgeteilt, dass es zwar keine Erhöhung des Stundenlohns gibt, wir dafür jetzt aber die 48-Stunden-
Woche einführen und dass die Arbeiter dadurch ja ohnehin mehr verdienen – undenkbar. Bei den Ärzten passiert aber gerade genau das. Es muss wirklich ein fundamentales Umdenken im Gesundheitssystem stattfinden, wenn wir dieses System noch für die kommenden Jahre und erst recht für kommende
Generationen stabil halten wollen“, verbildlicht Haimbuchner.
"Um all die Fehlanreize zu beseitigen und auch das Hin- und Herschieben von Patienten zwischen Niedergelassenem- undSpitalsbereich zu beenden, braucht es die „Finanzierung aus einer Hand“, was im Endeffekt auf eine komplette Neuordnung unseres Gesundheitssystemshinaus läuft“, stellt Kaniak zum Abschluss klar.