Medcampus Linz

Krankenhaus lässt vergewaltigte Frau im Stich

Vor Ort lehnte man die Untersuchung ab, da kein Aufnahmetag sei. 

Linz. Obwohl eine vergewaltigte Frau in Begleitung zweier Streetworkerinnen den Medcampus IV aufgesucht hat, ist sie Medienberichten zufolge vom Personal wieder weggeschickt worden. „Dass einer Frau nach einer Vergewaltigung in einem Krankenhaus nicht geholfen wird und sie einfach wieder weggeschickt wird, ist unfassbar. Das darf einfach nicht passieren,“ ist die Linzer Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Vor Ort lehnte man die Untersuchung ab, da kein Aufnahmetag sei.  

„Die Abweisung eines Vergewaltigungsopfers an der Linzer Uniklinik ist der vorläufige, traurige Tiefpunkt einer ganzen Reihe an Fehlentwicklungen in den Spitälern der oö. Gesundheitsholding. Wöchentlich werden gefühlt zwei Jubelmeldungen über die Gesundheitsholding ausgeschickt, während es bei der alltäglichen Grundversorgung für die Patienten nur wenig Grund zur Freude gibt. Die Schuld am aktuellen Skandal trägt jedenfalls nicht der hilfsbereite Portier, den die KUK-Leitung der Öffentlichkeit jetzt als Bauernopfer präsentiert“, kritisiert der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ).  

Michael Raml
© FPÖ Linz

Lange Wartezeiten, verschobene OPs und teure Strukturen

Raml zählt auf, dass sich zu den langen Wartezeiten auf notwendige OPs, den fehlenden MRT-Terminen und kurzfristigen Verschiebungen von geplanten Eingriffen jetzt auch noch „die Abweisung eines Vergewaltigungsopfers aufgrund bürokratischer Zuständigkeiten“ hinzugesellt. Ein unhaltbarer Zustand, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Linz jährlich 100 Millionen Euro Krankenanstaltenbeitrag an das Land Oberösterreich überweise.

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