Prozess in Linz

Mann wollte Frau und drei Kinder töten

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Die Tat wollte er dem ältesten Sohn in die Schuhe schieben.

Ein 45-jähriger Oberösterreicher, der in der Nacht auf den 3. Juli 2014 versucht haben soll, seine Ex-Frau und seine drei Kinder im Alter von zehn, 13 und 18 Jahren zu töten und die Tat dem ältesten Sohn in die Schuhe zu schieben, hat sich am Donnerstag in Linz vor Gericht verantworten müssen. Er bekannte sich "nicht schuldig". Ein Urteil wird für Freitag erwartet.

Der Angeklagte und seine Frau sind seit 2010 geschieden. Seither hat der Mann nur unregelmäßig Unterhalt für die Kinder gezahlt. Im Lauf der Jahre häufte er so einen Rückstand von 32.000 Euro an. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er deshalb seine Familie auslöschen wollte. Sie wirft dem Mann Mordversuch und Brandstiftung vor. Ihm drohen zehn bis 20 Jahre Haft, unter Umständen sogar lebenslang.

Laut Anklage sah der "teuflische Plan" - so Staatsanwältin Elisabeth Stellnberger - vor, in die Wohnung der Ex-Frau in Pasching (Bezirk Linz-Land) einzubrechen, sie und die Kinder mit Äther zu betäuben, mit einem Messer zu töten und Feuer zu legen. Dem ältesten Sohn habe er die Pulsadern aufschneiden wollen, sagte die Staatsanwältin. Sie wirft dem Mann vor, er habe es so aussehen lassen wollen, als ob der 18-Jährige die Tat begangen und sich anschließend selbst umgebracht habe.

Plan scheiterte an Gegenwehr der Frau
Dieser Plan scheiterte an der heftigen Gegenwehr der Frau, die mit den beiden kleineren Kindern im selben Zimmer schlief: Sie erwachte, weil plötzlich ein vermummter Mann vor ihr stand, ihr den Mund zuhielt und sie würgte. Sie schrie so laut, dass auch die Kinder wach wurden. Daraufhin flüchtete der Angreifer.

Polizei ging von Einbruch aus
Die Polizei ging zunächst von einem Einbruch aus. Die Spurenlage zeigte aber bald, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelte, erklärte Stellnberger. Die Ermittler fanden ein Messer und eine Flasche mit Benzin auf der Terrasse sowie Aceton neben dem Bett der Frau. DNA-Spuren überführten den Mann schließlich.

Der Angeklagte legte zunächst ein umfassendes Geständnis ab. Später sagte er aber, er habe es sich im letzten Moment anders überlegt und nur mehr seine Kinder sehen wollen. Stellnberger will das nicht glauben: "Warum hat er dann eine Acetonflasche geöffnet und die Frau gewürgt?"

Der Verteidiger sagte hingegen, sein Mandant habe den Tatplan verworfen. Er sei durch eine offene Tür hineingegangen. Als die Frau munter geworden sei, habe er ihr den Mund zugehalten, damit sie nicht schreit. Er werde sich deswegen der Körperverletzung und der Nötigung schuldig bekennen, aber nicht des Mordversuchs. "Es ist ihm bewusst, dass er einen Riesen-Blödsinn gemacht hat."

 

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