Rätselhafter Tod

Michaela schrieb ans Christkind - und starb

Teilen

Michaela wurde nur zehn Jahre alt: Sie starb am Sonntag an einer Hirnschwellung. Die verzweifelte Mutter Elisabeth versteht die Welt nicht mehr.

Der plötzliche Tod einer 16-Jährigen rief vergangenen Freitag Bestürzung hervor - seit als Todesursache eine Meningitis-Infektion feststeht, herrscht in Schörfling am Attersee Alarm. Mittlerweile macht sich in der 3.200-Seelen-Gemeinde Panik breit. Denn in die Unsicherheit nach dem plötzlichen Tod der Schülerin Elisabeth R. platzte am Sonntag die nächste Hiobsbotschaft: Die kleine Michaela E. (10) brach beim Spielen zusammen. Kurze Zeit später war sie tot.

Reanimiert
Mutter Elisabeth (37) hat noch nicht ganz begriffen, dass sie nun ohne Michaela weiterleben muss. Es gab kein Vorzeichen, die Zehnjährige war gesund: Am Sonntag hatte sie noch mit ihren Geschwistern im Garten gespielt. Danach kam sie ins Haus, um dem Christkind zu schreiben. Plötzlich brach sie bewusstlos zusammen - einfach so. Zwei Stunden versuchten Ärzte, das Mädchen zu reanimieren – ohne Erfolg. Michaela starb im Spital. Es wurde eine Hirnschwellung festgestellt, deren Ursache das Obduktionsergebnis zeigen wird.

Mulmig
In Schörfling sitzt der Schock nun tief: Gibt es etwa eine tödliche Meningitis-Epidemie? Immerhin wurde vor wenigen Tagen auch bei Baby Jonas (5 Monate) im nahen Bad Goisern die lebensgefährliche Infektion diagnostiziert (der Bub wird wieder gesund). Ärzte versuchen nach Michaelas Tod zu beruhigen: Zwar wird das Obduktionsergebnis erst in einigen Tagen vorliegen – „wir konnten Meningitis als Auslöser aber schon ausschließen“, sagt Alex Blaicher vom Spital in Vöcklabruck (siehe Interview). Auch ohne Bericht ist der Mediziner sicher, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen gibt. Was in Schörfling bleibt, ist dennoch ein mulmiges Gefühl.

„Schließe Meningitis als Ursache aus“
ÖSTERREICH: Woran ist die kleine Michaela gestorben?

Dr. Alex Blaicher: Wir haben bei der Obduktion eine Hirnschwellung entdeckt, die zum Ableben geführt hat. Ich kann Meningitis als Todesursache bereits ausschließen.

ÖSTERREICH: Dennoch: Es handelt sich um den zweiten plötzlichen Todesfall in Schörfling binnen zwei Tagen.

Blaicher: Ein Zusammenhang mit anderen Fällen ist klar auszuschließen. Auch der Tod der 16-Jährigen und die Erkrankung des Kleinkindes haben keine Verbindung. Zwar waren in beiden Fällen Meningokokken der Auslöser, jedoch von unterschiedlichen Stämmen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.