Kaum strafmündig, muss ein junger Flüchtling erstmals ins Gefängnis.
Es schien nur eine Frage der Zeit: Von Kindheit an war ein junger Afghane aus Linz auf die schiefe Bahn geraten. Noch bevor er 14 Jahre alt und damit strafmündig wurde, hatte die Polizei in 16 Verfahren gegen den Burschen ermittelt. Wegen versuchter Raubüberfälle, wegen vollendeten Raubes und wegen Erpressung.
Jetzt wurde ihm zum ersten Mal der Prozess gemacht. Auf der Anklagebank wirkte der Afghane halb so groß wie der Justizwachebeamte, die Anklage las sich jedoch wie die gegen einen Großen. Unter Androhung von Schlägen soll der 14-Jährige einen Jüngeren wie eine Weihnachtsgans ausgenommen haben.
Wegen Raubes und Erpressung fasste der Jugendliche 15 Monate teilbedingte Haft aus, fünf davon muss er hinter Gitter. Weitere Anklagepunkte wurden mangels Beweisen fallen gelassen. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.