Mordprozess

Nachbar in die Fluten gestossen

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Weil ein Nachbarstreit eskaliert ist, stand gestern ein 53-Jähriger vor Gericht.

Kurioser Fall gestern am Landesgericht Ried: Weil ein 53-Jähriger im Juni seinen Nachbarn (67) in einen reißenden Bach gestoßen haben soll, saß er wegen Mordversuches auf der Anklagebank. Er bekannte sich nicht schuldig.

Für den Staatsanwalt war der Fall hingegen klar: Das Opfer habe am 23. Juni in Andorf (Bezirk Schärding) den Hochwasserstand des Baches, der über sein Grundstück fließt, kontrolliert. Dann habe er den Beschuldigten aufgefordert, die Wehr auf dessen Grundstück zu öffnen. Dieser soll den Pensionisten daraufhin in den rund zwei Meter tiefen Bach gestoßen haben. Der Mann, früher Mitglied einer Schwimmstaffel, konnte sich erst nach etwa 30 Metern an einem Ast festklammern und ans Ufer retten. „Sie haben dem Opfer dabei zugesehen, wie es um sein Leben rang, und sind einfach gegangen“ , so der Ankläger.

Der Beschuldigte wehrte ab: Es sei ein Unfall gewesen. Er habe sich vom Nachbarn belästigt gefühlt, ihn an seiner Kleidung genommen und nach Hause bugsiert. Ins Wasser habe er den 67-Jährigen nicht stoßen wollen. Ein Polizist und eine Augenzeugin belasteten den Angeklagten dagegen schwer. Er habe den Nachbarn gepackt und in das reißende Wasser gestoßen, so die Frau. Danach habe er laut dem Beamten ein „detailliertes Geständnis abgelegt“.

Der Prozess wurde am Abend auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Geschworenen wollen neuerlich über den Fragenkatalog beraten.

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